MINNEAPOLIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler weltweit sind besorgt über die potenziellen Gefahren von sogenannten Spiegelzellen, die in der synthetischen Biologie entwickelt werden. Diese Zellen könnten, wenn sie unkontrolliert freigesetzt werden, erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt darstellen. Experten fordern nun ein internationales Verbot der Forschung an diesen Zellen, um katastrophale Folgen zu vermeiden.
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In der Welt der synthetischen Biologie gibt es eine neue Entwicklung, die sowohl faszinierend als auch beängstigend ist: die Schaffung von Spiegelzellen. Diese Zellen sind das Ergebnis einer Umkehrung der molekularen Bausteine, die in allen bekannten Lebensformen vorkommen. Die Idee dahinter ist, dass diese Zellen nicht mit der natürlichen Umwelt interagieren würden, was sie sowohl für medizinische Anwendungen als auch für biotechnologische Innovationen interessant macht.
Doch genau diese Eigenschaft macht sie auch gefährlich. Wissenschaftler wie Kate Adamala von der Universität Minnesota haben begonnen, die Risiken solcher Zellen zu untersuchen. In Zusammenarbeit mit Biosecurity-Experten wurde festgestellt, dass Spiegelzellen, wenn sie in die Umwelt gelangen, unkontrollierbare Infektionen verursachen könnten. Diese Zellen könnten sich in Pflanzen, Tieren und sogar Menschen ausbreiten, ohne von den natürlichen Abwehrmechanismen erkannt zu werden.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich einig, dass die Risiken, die mit der Entwicklung von Spiegelzellen verbunden sind, zu groß sind, um ignoriert zu werden. Ein internationales Team von Experten, darunter zwei Nobelpreisträger, hat in einer Studie in der Zeitschrift Science darauf hingewiesen, dass Spiegelzellen als invasive Spezies auftreten könnten, die das ökologische Gleichgewicht stören und irreversible Schäden verursachen.
Obwohl die Technologie zur vollständigen Herstellung solcher Zellen noch nicht existiert, haben Wissenschaftler bereits begonnen, die Grundlagen zu legen, indem sie Spiegelproteine und -enzyme synthetisieren. Die Forschungsgemeinschaft hat sich jedoch darauf geeinigt, die Entwicklung dieser Zellen vorerst zu stoppen, bis ein internationaler Konsens über die Sicherheitsmaßnahmen erreicht ist. Experten fordern nun ein Verbot, ähnlich dem der Biowaffenkonvention der Vereinten Nationen, um die potenziellen Gefahren zu bannen.
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