Immobilienmarkt in Deutschland: Preise steigen trotz Anzeichen der Stabilisierung

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Immobilienmarkt zeigt weiterhin steigende Preise, sowohl bei Mieten als auch beim Kauf von Immobilien. Trotz dieser Entwicklung gibt es Anzeichen dafür, dass sich der Markt allmählich stabilisiert.

Der Immobilienmarkt in Deutschland bleibt angespannt, da sowohl die Miet- als auch die Kaufpreise im zweiten Quartal 2025 weiter gestiegen sind. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 3,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres betrug der Anstieg 0,8 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Mietmarkt weiterhin unter Druck steht, auch wenn die Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren leicht nachgelassen hat.

Auch die Kaufpreise für Immobilien sind gestiegen. Eigentumswohnungen kosteten im Frühjahr 2025 2,0 Prozent mehr als im Vorjahr, während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 3,0 Prozent zulegten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2025 stiegen die Preise um 1,9 bzw. 1,2 Prozent. Diese Entwicklung deutet auf eine vorsichtige Preiserholung hin, nachdem der Markt in den Vorjahren unter dem Druck gestiegener Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten gelitten hatte.

Die Studienautoren sehen Anzeichen dafür, dass sich Angebot und Nachfrage allmählich wieder annähern. Eine wichtige Rolle spielen dabei stabile Bauzinsen und die wachsende Zahl von Haushalten, die angesichts stabilisierter Preise den Schritt ins Eigentum wagen. Käufer agieren jedoch weiterhin preissensibel, was auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen ist.

In den zehn größten Städten Deutschlands stiegen die Kaufpreise im Jahresvergleich. Essen verzeichnete mit 7,2 Prozent den stärksten Zuwachs, gefolgt von Düsseldorf mit 3,5 Prozent und München mit 2,5 Prozent. Auch in Köln, Hamburg und Leipzig stiegen die Preise spürbar. In Frankfurt, Berlin und Dortmund fiel das Wachstum verhaltener aus, während Stuttgart mit einem Plus von 0,6 Prozent das Schlusslicht bildet.

Auch die Angebotsmieten stiegen in den zehn größten deutschen Städten weiter an. Besonders kräftige Zuwächse verzeichneten Düsseldorf, Frankfurt und Essen. In Städten wie Leipzig, Dortmund und München stiegen die Mieten ebenfalls deutlich. In Stuttgart fiel die Entwicklung vergleichsweise verhalten aus, während Berlin nach vorheriger starker Dynamik aktuell kaum zugelegt hat.

Insgesamt zeigen die Zahlen einen weiterhin angespannten Mietmarkt, insbesondere in wirtschaftlich attraktiven Städten, wo Angebotsengpässe fortbestehen. Die Preisdynamik verlangsamt sich vielerorts lediglich temporär, löst sich jedoch nicht auf. Experten sehen dennoch Chancen für eine regional differenzierte, aber insgesamt stabilisierende Entwicklung.

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