Israelische Armee pausiert Kämpfe in Gaza zur humanitären Hilfe

GAZA / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender internationaler Kritik und einer drohenden Hungersnot in Gaza hat die israelische Armee angekündigt, die Kämpfe in drei dicht besiedelten Gebieten der Region täglich für zehn Stunden zu pausieren. Diese Maßnahme soll die humanitäre Hilfe für die verzweifelte palästinensische Bevölkerung erleichtern.

Die israelische Armee hat angekündigt, in den Gebieten Gaza-Stadt, Deir al-Balah und Muwasi täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr eine taktische Pause einzulegen, um die humanitäre Hilfe zu verstärken. Diese Entscheidung kommt inmitten wachsender internationaler Kritik an Israels Vorgehen im 21-monatigen Krieg gegen die Hamas. Die Maßnahme soll den Zugang zu dringend benötigten Hilfsgütern wie Lebensmitteln und medizinischen Versorgungsgütern erleichtern.

Die humanitäre Lage in Gaza hat sich in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert. Experten warnen seit langem vor einer drohenden Hungersnot, da Israel die Einfuhr von Hilfsgütern stark eingeschränkt hat. Bilder von unterernährten Kindern aus der Region haben weltweit Empörung ausgelöst und den Druck auf Israel erhöht, seine Blockadepolitik zu überdenken.

Israel hat in der Vergangenheit argumentiert, dass die Hamas Hilfsgüter abzweigt, um ihre Herrschaft zu stärken. Diese Behauptung wird jedoch von der UNO zurückgewiesen, die darauf hinweist, dass ihr Verteilungssystem das effektivste Mittel sei, um die palästinensische Bevölkerung zu erreichen. Trotz dieser Spannungen hat Israel in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen Schritte unternommen, um die humanitäre Hilfe zu verbessern.

Die aktuelle Pause in den Kämpfen erfolgt nur wenige Tage, nachdem die Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas ins Stocken geraten sind. Israel und die USA haben ihre Verhandlungsteams zurückgerufen und die Hamas für das Scheitern der Gespräche verantwortlich gemacht. Israel erwägt nun alternative Optionen, um den Konflikt zu beenden.

Seit dem Ende der letzten Waffenruhe im März hat Israel die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff nach Gaza vollständig gestoppt, um Druck auf die Hamas auszuüben, Geiseln freizulassen. Diese Maßnahmen haben die humanitäre Krise in der Region weiter verschärft und die internationale Gemeinschaft alarmiert.

Unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft hat Israel im Mai die Blockade leicht gelockert und die Einfuhr von rund 4.500 Lastwagen mit Hilfsgütern für die UNO und andere Hilfsorganisationen erlaubt. Dennoch bleibt die Anzahl der täglich zugelassenen Lastwagen weit unter dem Bedarf, den die UNO für Gaza angibt.

Die humanitäre Situation in Gaza bleibt angespannt, da die Bevölkerung auf immer kleiner werdenden Flächen zusammengepfercht ist und auf Hilfe angewiesen ist. Der Konflikt begann mit einem Angriff der Hamas auf Südisrael im Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und 251 Geiseln genommen wurden. Israels Vergeltungsoffensive hat laut dem Gesundheitsministerium von Gaza über 59.700 Palästinenser getötet.

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