Israels mRNA-Impfstoff gegen antibiotikaresistente Bakterien: Ein Durchbruch

TEL AVIV / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer bedeutenden Entwicklung haben israelische Forscher den weltweit ersten mRNA-basierten Impfstoff gegen ein tödliches, antibiotikaresistentes Bakterium entwickelt.

Israels Wissenschaftler haben einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt, indem sie den ersten mRNA-Impfstoff gegen ein gefährliches, antibiotikaresistentes Bakterium entwickelt haben. Diese Innovation stammt von Forschern der Universität Tel Aviv und des Israel Institute for Biological Research (IIBR) in Ness Ziona. Der Impfstoff, der gegen die Lungenpest wirkt, wird ähnlich wie die COVID-19-Impfstoffe über Lipid-Nanopartikel verabreicht und zeigte in Tiermodellen eine hundertprozentige Schutzrate.

Die Studie, die auf dem Titelblatt der renommierten Zeitschrift Advanced Science erschien, wurde von Prof. Dan Peer geleitet. Er ist Direktor des Labors für präzise Nanomedizin und arbeitete mit einem Team von Forschern zusammen, darunter Dr. Edo Kon, Dr. Inbal Hazan-HaLevy und die Doktorandin Shani Benarroch. Diese Entwicklung könnte nicht nur bioterroristische Bedrohungen abwehren, sondern auch Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien verhindern, die jährlich Millionen von Menschen weltweit das Leben kosten.

Prof. Peer betonte die Bedeutung dieser Innovation, indem er erklärte, dass in Israel jährlich etwa 5.000 Menschen in Krankenhäusern an bakteriellen Infektionen sterben. Er stellte sich vor, dass man bei Krankenhausaufenthalten gegen mehrere gängige Bakterienstämme geimpft werden könnte, was die Sterblichkeitsrate erheblich senken würde.

Die Herausforderung bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Lungenpest, die durch die Luft übertragen wird und Atemwegserkrankungen verursacht, war besonders groß. Diese Krankheit tritt immer noch in Ausbrüchen in Regionen wie Madagaskar auf. Die Forscher entwickelten einen bivalenten mRNA-Impfstoff, der Anweisungen für zwei verschiedene bakterielle Proteine enthält, um eine Immunantwort im Körper auszulösen.

Die Fähigkeit, mRNA-Impfstoffe schnell zu entwerfen und zu produzieren, macht diese Technologie so vielversprechend. Wie bei den COVID-19-Impfstoffen können Wissenschaftler sie schnell herstellen und Menschen in kurzer Zeit impfen. Dies ist der Vorteil von mRNA, da sie im Vergleich zu herkömmlichen Impfstoffen viel einfacher zu handhaben ist.

Die Bedrohung durch antibiotikaresistente Infektionen wird von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC als dringende globale Gesundheitsgefahr eingestuft. Einige dieser Stämme sind extrem resistent gegen Antibiotika und werden von der US-Armee als potenzielle bioterroristische Agenten eingestuft. Prof. Peer verglich diese Bedrohung mit einer Atombombe: Niemand möchte sie einsetzen, aber jeder möchte sie besitzen.

Insgesamt zeigt diese Entwicklung, wie wichtig es ist, neue Technologien zu nutzen, um aufkommende Gesundheitsbedrohungen zu bekämpfen. Die Fähigkeit, schnell auf Pandemien und andere Gesundheitskrisen zu reagieren, könnte in Zukunft entscheidend sein, um Leben zu retten.

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