Japan plant Neuregelung für Kryptowährungen: ETFs und niedrigere Steuern in Aussicht

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die japanische Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) hat einen umfassenden Vorschlag zur Neuregelung von Kryptowährungen vorgelegt, der den Weg für Krypto-ETFs ebnen und eine einheitliche Steuer von 20 % auf digitale Vermögenswerte einführen könnte.

Die japanische Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) hat einen bedeutenden Vorschlag zur Neuregelung von Kryptowährungen vorgestellt, der darauf abzielt, diese als „Finanzprodukte“ im Rahmen des Financial Instruments and Exchange Act (FIEA) anzuerkennen. Diese Neuregelung könnte den Weg für die Einführung von Krypto-ETFs ebnen und die derzeitige progressive Besteuerung von Krypto-Gewinnen, die bis zu 55 % betragen kann, auf einen einheitlichen Satz von 20 % senken. Diese Änderung könnte sowohl für private als auch institutionelle Investoren attraktiv sein und ist Teil der breiteren Strategie der japanischen Regierung, das Land als investitionsgetriebene Wirtschaft zu positionieren. Die vorgeschlagene Neuregelung kommt zu einer Zeit, in der das Interesse an Kryptowährungen als legitime Anlageklasse wächst. Laut der FSA waren im Januar 2025 mehr als 12 Millionen inländische Krypto-Konten aktiv, mit Vermögenswerten auf Plattformen, die 5 Billionen japanische Yen überschreiten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Besitz von Kryptowährungen mittlerweile die Teilnahme an traditionellen Finanzprodukten wie Devisen und Unternehmensanleihen übersteigt, insbesondere bei technikaffinen Privatanlegern. Die FSA reagiert mit diesem Vorschlag auch auf den weltweiten Anstieg des institutionellen Engagements. Daten zeigen, dass über 1.200 Finanzinstitute, darunter US-Pensionsfonds und Goldman Sachs, inzwischen US-gelistete Spot-Bitcoin-ETFs halten. Japanische Regulierungsbehörden streben an, ähnliche Entwicklungen im Inland zu unterstützen, insbesondere da die globalen Mittelzuflüsse in Krypto weiter zunehmen. In einem verwandten Schritt haben im April Sumitomo Mitsui Financial Group (SMBC), TIS Inc., Ava Labs und Fireblocks eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Kommerzialisierung von Stablecoins in Japan zu erkunden. Diese Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Ausgabe von Stablecoins, die sowohl an den US-Dollar als auch an den japanischen Yen gekoppelt sind. Die Gruppe plant außerdem, den Einsatz von Stablecoins zur Abwicklung tokenisierter realer Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen und Immobilien zu untersuchen. Bereits im März hatte Japan die erste Lizenz zur Abwicklung von Stablecoins an SBI VC Trade, eine Tochtergesellschaft des lokalen Finanzkonglomerats SBI, vergeben, die sich darauf vorbereitet, den USDC von Circle zu unterstützen.

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