Japan zertifiziert Spezialisten für Weltraumnahrung

TOKYO / LONDON (IT BOLTWISE) – Japan hat ein neues Zertifizierungsprogramm für Weltraumnahrungsspezialisten ins Leben gerufen, um die Entwicklung fortschrittlicher Nahrungsmittel für Langzeitaufenthalte im All zu fördern. Diese Initiative zielt darauf ab, die Herausforderungen der Muskelatrophie und Osteoporose in der Schwerelosigkeit durch eine spezialisierte Ernährung zu bewältigen.

In einer Welt, in der die Raumfahrt immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat Japan ein innovatives Zertifizierungsprogramm für Weltraumnahrungsspezialisten eingeführt. Diese Initiative zielt darauf ab, die Entwicklung von Nahrungsmitteln zu fördern, die speziell für Langzeitaufenthalte im Weltraum geeignet sind. Die Japanische Gesellschaft für Ernährung und Lebensmittelwissenschaft hat ein Online-Bildungsprogramm entwickelt, das nun Bewerbungen entgegennimmt.

Die Herausforderungen der Schwerelosigkeit, wie der Verlust von Muskelmasse und Knochendichte, sind bekannt. Astronauten auf der Internationalen Raumstation (ISS) müssen täglich mehrere Stunden trainieren, um diesen Effekten entgegenzuwirken. Für Zivilisten, die in Zukunft möglicherweise längere Zeit im All verbringen, könnte eine spezialisierte Ernährung eine entscheidende Rolle spielen. Ein Forschungsteam der Universität Tokushima hat bereits Weltraumnahrung entwickelt, die auf Sojaproteinen basiert, um Muskelatrophie zu verhindern.

Das Fehlen von Forschern in diesem speziellen Bereich hat die Japanische Gesellschaft für Ernährung und Lebensmittelwissenschaft dazu veranlasst, ein Zertifizierungsprogramm zu starten, das von führenden Forschungseinrichtungen wie der Universität Tokushima und der Präfekturuniversität Kyoto unterstützt wird. Ziel ist es, Experten auszubilden, die in der Lage sind, Ernährungspläne für das Leben im Weltraum zu entwickeln.

Seit 2007 hat die Japanische Raumfahrtagentur JAXA in Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen eine Vielzahl von Weltraumnahrungsmitteln entwickelt, die von japanischen Astronauten auf der ISS genutzt werden. Diese Produkte, darunter Dosenmakrelen und Hühner-Ramen, sind auch bei internationalen Besatzungsmitgliedern beliebt. Die Anforderungen an diese Nahrungsmittel sind hoch: Sie müssen unter anderem eine lange Haltbarkeit und Beständigkeit gegenüber Druck- und Temperaturschwankungen aufweisen.

Professor Takeshi Nikawa von der Universität Tokushima, einer der Initiatoren des Zertifizierungsprogramms, betont die Bedeutung der Ausbildung von Experten, die die gesundheitlichen Herausforderungen der Raumfahrt bewältigen können. Mit der zunehmenden Zugänglichkeit der Raumfahrt wird die Nachfrage nach spezialisierten Ernährungswissenschaftlern und Entwicklern von Weltraumnahrung weiter steigen.

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