TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die japanische Firma ispace steht kurz vor einem bedeutenden Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte: Die geplante Landung ihres Resilience-Landers auf dem Mond. Diese Mission könnte nicht nur für Japan, sondern auch für die kommerzielle Raumfahrtindustrie einen wichtigen Fortschritt darstellen.
Die japanische Firma ispace plant, mit ihrem Resilience-Lander eine historische Mondlandung zu vollziehen. Der Lander soll im Mare Frigoris, auch bekannt als das ‘Meer der Kälte’, landen, einem basaltischen Plateau auf der nördlichen Hemisphäre des Mondes. Der geplante Landeversuch soll am Donnerstag, dem 5. Juni, um 15:24 Uhr EDT (19:24 GMT) stattfinden. Interessierte können den Landeversuch live über einen Webcast auf der YouTube-Seite von ispace verfolgen.
Ein erfolgreicher Landeversuch wäre ein großer Erfolg für ispace und Japan, das bisher nur eine weiche Mondlandung verzeichnen kann – die der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) mit ihrem SLIM-Raumschiff im letzten Jahr. Ein Erfolg würde auch die kommerzielle Raumfahrt vorantreiben, die zunehmend den Mond als Ziel ins Visier nimmt.
Resilience ist der zweite Mondlander von ispace. Der erste Lander erreichte zwar die Mondumlaufbahn, scheiterte jedoch bei seinem Landeversuch im April 2023. Sollte Resilience am 5. Juni erfolgreich landen, wird der Lander einen kleinen Rover namens Tenacious aussetzen und eine Reihe wissenschaftlicher Instrumente auf der Mondoberfläche betreiben.
Der Resilience-Lander wurde am 15. Januar an Bord einer SpaceX Falcon 9-Rakete gestartet, zusammen mit einem weiteren privaten Mondlander – dem Blue Ghost von Firefly Aerospace, der seine Landung am 2. März erfolgreich absolvierte. Resilience nahm einen längeren Weg zum Mond, der eine kurze Erdumlaufphase, einen Mondvorbeiflug sowie Manöver im tiefen Raum und in der Mondumlaufbahn umfasste. Diese Manöver ermöglichten eine treibstoffeffiziente Flugbahn, die die Schwerkraft zur Kursanpassung nutzte.
Der Lander trat am 6. Mai planmäßig in die Mondumlaufbahn ein. Am 28. Mai führte Resilience ein Umlaufkontrollmanöver durch, einen zehnminütigen Triebwerksbrand, der das Raumschiff in eine kreisförmige Umlaufbahn etwa 100 Kilometer über der Mondoberfläche brachte. Laut einer Erklärung von ispace analysieren die Ingenieure derzeit die Flugbahn nach dem Manöver, um gegebenenfalls eine kleine Kurskorrektur vorzunehmen.
Vor dem letzten Manöver machte das Raumschiff ein beeindruckendes Foto der Mondoberfläche aus der Umlaufbahn, das die vielen Krater und die komplexe Topografie des Mondes zeigt. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 5.800 km/h umkreist Resilience den Mond und vollendet alle zwei Stunden eine Runde, während es sich auf den Landeversuch vorbereitet.
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