BONN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung des Bundeskartellamts, die Übernahmepläne der Premium Food Group zu stoppen, hat weitreichende Auswirkungen auf den deutschen Fleischmarkt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Marktdominanz des Unternehmens zu begrenzen und den Wettbewerb zu fördern.

Die jüngste Entscheidung des Bundeskartellamts, die Übernahme der Vion-Schlachthöfe durch die Premium Food Group zu untersagen, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Diese Entscheidung, die insbesondere die Standorte in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg betrifft, wurde getroffen, um eine übermäßige Marktstärkung der Premium Food Group zu verhindern. Die Behörde befürchtet, dass die Transaktion die ohnehin schon dominante Stellung des Unternehmens im Bereich der Schweineschlachtung weiter festigen und eine führende Position in der Rinderschlachtung begründen könnte.

Ein wesentlicher Grund für das Verbot ist die Sorge um die Reduzierung der Ausweichmöglichkeiten für Erzeuger und Abnehmer. Eine solche Marktdominanz könnte bundesweit nachteilige Auswirkungen auf die Abnehmer von Schlachtprodukten haben. Die Entscheidung ist jedoch noch nicht rechtlich bindend, und die Premium Food Group prüft derzeit mögliche rechtliche Schritte gegen den Beschluss.

Die Premium Food Group, die sich kürzlich von Tönnies in ihren neuen Namen umbenannt hat, äußerte ihre Enttäuschung über die Entscheidung. Das Unternehmen betonte, dass die Landwirte in Süddeutschland, die auf eine klarere Zukunftsperspektive gehofft hatten, besonders hart getroffen seien. Die Gruppe plant, die Begründung der Wettbewerbsbehörde genau zu prüfen und über mögliche rechtliche Schritte zu entscheiden.

Der niederländische Konzern Vion, bisheriger Marktführer in Süddeutschland, hatte sich entschlossen, seine deutschen Standorte zu veräußern. Der Rückzug von Vion und die von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) beobachteten Marktveränderungen könnten die bisherigen Kräfteverhältnisse weiter verschieben. Laut ISN erhöht sich dadurch der Abstand der größten Akteure, die Premium Food Group und Westfleisch, zu ihren Wettbewerbern auf einen kombinierten Marktanteil von 45,1 Prozent.

Die Umbenennung der Tönnies-Gruppe in Premium Food Group spiegelt das Bestreben wider, sich als vielfältiger Lebensmitteldienstleister zu präsentieren. Neben Fleischprodukten umfasst das Portfolio nun auch Dienstleistungen im Lebensmitteltransport sowie eine Reihe an Suppen, Soßen, Pharma-Rohstoffen und veggie alternativen Lebensmittelprodukten.

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Kartellamt stoppt Übernahmepläne der Premium Food Group: Auswirkungen auf den Fleischmarkt
Kartellamt stoppt Übernahmepläne der Premium Food Group: Auswirkungen auf den Fleischmarkt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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