Leck auf der ISS: NASA steht vor Herausforderungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Internationale Raumstation (ISS) steht erneut vor einem ernsten Problem: Ein weiteres Leck sorgt für Besorgnis bei der NASA und hat bereits zur Verzögerung einer Crew-Mission geführt.

Die Internationale Raumstation (ISS) sieht sich mit einem neuen Leck konfrontiert, das die NASA dazu veranlasst hat, den Start einer Crew-Mission zu verschieben. Trotz der Dringlichkeit der Situation hält sich die Raumfahrtbehörde mit detaillierten Informationen zurück. Mehrere Quellen bestätigen jedoch, dass das Leck eine ernsthafte Bedrohung darstellt, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Hardware der ISS bereits seit fast drei Jahrzehnten im Einsatz ist.

Um die aktuelle Situation zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Lecks der Station. Seit 2019 gibt es ein langsames, aber zunehmendes Leck im Transferkanal des russischen Zvezda-Service-Moduls, einem der ältesten Teile der ISS. Dieser Kanal verbindet das Zvezda-Modul mit einem Andockpunkt für Sojus-Crew- und Progress-Versorgungsraumschiffe. Russische Kosmonauten haben in der Vergangenheit Reparaturen an den kleinen Rissen vorgenommen, die jedoch meist nur die Geschwindigkeit des Luftverlusts verringern konnten.

Roscosmos, die russische Raumfahrtbehörde, hat kürzlich bestätigt, dass die jüngsten Reparaturen am PrK-Modul abgeschlossen sind und es vollständig abgedichtet wurde. Auch die NASA hat dies bestätigt. Dennoch sinkt der Gesamtdruck in der Raumstation weiterhin, was darauf hindeutet, dass das Problem möglicherweise an den Dichtungen des PrK-Moduls liegt, die den Druckverlust in die Station hineinleiten könnten.

Die NASA überwacht das Leck genau und bereitet sich auf alle Eventualitäten vor. Ein hochrangiger Brancheninsider berichtete, dass die NASA-Führung besorgt über das Leck und seine möglichen Folgen ist. Dies ist einer der Gründe, warum der Start der kommerziellen Mission Axiom-4, die vier Astronauten zur ISS bringen soll, verschoben wurde. Die Raumfahrtbehörde erklärte, dass die Verschiebung zusätzliche Zeit für die Bewertung der Situation bietet.

Das schlimmste Szenario wäre, dass die Lecks ein Vorbote eines Phänomens namens „High Cycle Fatigue“ sind, das Metalle wie Aluminium betrifft. Wenn Metall ermüdet, kann es plötzlich und ohne Vorwarnung brechen, ähnlich wie bei einem Vorfall mit einem Aloha-Airlines-Flug im Jahr 1988. Die Sorge besteht darin, dass einige der Metallstrukturen an Bord der ISS schnell und katastrophal versagen könnten.

In der Zwischenzeit hat die NASA keine weiteren Informationen veröffentlicht. Trotz zahlreicher Anfragen von Medien wie Ars Technica hat die Raumfahrtbehörde keine Pressekonferenz angesetzt und lediglich erklärt, dass die Crew an Bord der ISS sicher ist und normale Operationen durchführt.

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