Malaria-Rückkehr in Simbabwe: Ein Kampf gegen die Zeit

HARARE / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rückkehr von Malaria in Simbabwe stellt eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitssystem des Landes dar. Nach dem Rückzug der US-Förderung hat sich die Situation dramatisch verschlechtert.

In Simbabwe hat die Malaria erneut an Boden gewonnen, was die Gesundheitsexperten des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Die Krankheit, die in den letzten Jahren unter Kontrolle schien, hat nach dem Rückzug der US-amerikanischen Fördermittel einen dramatischen Anstieg erlebt. Die Zahl der Malaria-Ausbrüche ist von nur einem im Vorjahr auf 115 im Jahr 2025 gestiegen. Diese Entwicklung folgt auf die Entscheidung der US-Regierung unter Donald Trump, die Finanzierung kritischer Gesundheitsprogramme einzustellen.

Die Kürzungen betrafen nicht nur Malaria, sondern auch Programme zur Bekämpfung von Tuberkulose und HIV/Aids. Besonders betroffen ist das Zimbabwe Entomological Support Programme in Malaria (Zento) an der Africa University in Mutare, das die wissenschaftliche Grundlage für die nationale Malariabekämpfung liefert. Die kumulierten Malariafälle stiegen in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 um 180 %, während die Zahl der Todesfälle um 218 % zunahm.

Ein wesentlicher Faktor für die Verschlechterung der Lage ist die Unterbrechung der Verteilung von Moskitonetzen. Die Gesundheitsbehörden des Landes konnten aufgrund der fehlenden US-Finanzierung nicht genügend Insektizid-behandelte Netze bereitstellen. Der Mangel an 600.000 Netzen hat dazu geführt, dass viele Menschen ungeschützt sind. Itai Rusike, Direktor der Community Working Group on Health in Simbabwe, betont die Bedeutung einer nachhaltigen inländischen Finanzierung, um die bisherigen Erfolge in der Malariabekämpfung nicht zu gefährden.

Die Regierung Simbabwes hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Malaria bis 2030 zu eliminieren. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Afrikanischen Union. Um dies zu erreichen, setzt das Land auf verschiedene Strategien, darunter die Sensibilisierung der Gemeinschaft, der Einsatz von Insektizid-behandelten Netzen und Sprühaktionen sowie die Verbesserung der Überwachungssysteme. Dr. Henry Madzorera, ein ehemaliger Gesundheitsminister, fordert eine kluge Nutzung der für den Gesundheitssektor vorgesehenen Steuermittel, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Die Auswirkungen der US-Finanzierungskürzungen sind auch in der Provinz Manicaland spürbar, wo das Zento-Programm zu einem signifikanten Rückgang der Malariafälle geführt hatte. Nach der Einführung des Programms im Jahr 2021 sanken die Fälle von 145.775 im Jahr 2020 auf nur 8.035 im Jahr 2024. Doch nach den Kürzungen stiegen die Zahlen 2025 wieder auf 27.212 an. Professor Sungano Mharakurwa von der Africa University betont, dass es Zeit brauche, um die verlorenen Fortschritte wieder aufzuholen.

Die Herausforderung wird durch überdurchschnittliche Regenfälle in diesem Jahr verschärft, die die Malariaübertragung begünstigen. Die Regierung ist nun gefordert, eigene Ressourcen zu mobilisieren und die Abhängigkeit von ausländischen Gebern zu reduzieren. Die Vision, Malaria bis 2030 zu eliminieren, bleibt bestehen, doch der Weg dorthin ist steiniger geworden.

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