Mali: Forderungen nach unabhängiger Untersuchung von Hinrichtungen durch das Militär

MOPTI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Ereignisse in Mali werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Spannungen und die Rolle des Militärs in der Region. Menschenrechtsorganisationen fordern eine umfassende Untersuchung der Vorfälle.

In Mali wächst der Druck auf die Regierung, eine unabhängige Untersuchung der mutmaßlichen Hinrichtungen von 22 Männern durch das Militär einzuleiten. Diese Männer, die alle der ethnischen Gruppe der Fulani angehörten, wurden Berichten zufolge in der Stadt Diafarabé festgenommen und später tot aufgefunden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die malischen Behörden aufgefordert, die Vorfälle transparent und unparteiisch zu untersuchen.

Die Vorfälle ereigneten sich am 12. Mai 2025, als das malische Militär während einer Operation in Diafarabé 27 Männer festnahm. Augenzeugen berichten, dass die Männer, die auf dem örtlichen Viehmarkt handelten, von bewaffneten Soldaten über den Niger-Fluss gebracht wurden. Später wurden die Leichen von 22 dieser Männer in zwei schlecht ausgehobenen Massengräbern entdeckt. Die Opfer waren zwischen 32 und 67 Jahre alt.

Die ethnische Zugehörigkeit der Opfer und die Umstände ihrer Festnahme haben zu Spekulationen geführt, dass die Soldaten die Fulani-Männer aufgrund von Verdächtigungen ins Visier genommen haben könnten, sie seien mit islamistischen Kämpfern verbunden. Die Region Mopti ist bekannt für die Präsenz der Jama’at Nusrat al-Islam wa al-Muslimeen, einer Gruppe, die regelmäßig Angriffe auf Sicherheitskräfte durchführt.

Nach Bekanntwerden der Vorfälle versammelten sich Protestierende vor der Militärbasis in Diafarabé und forderten Informationen über das Schicksal ihrer Angehörigen. Die malischen Behörden haben sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert, was die Besorgnis über die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der angekündigten Untersuchung verstärkt.

Human Rights Watch betont, dass die malischen Behörden die Verantwortung tragen, die Vorfälle umfassend aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Organisation fordert zudem, dass der Kommandant der Militärbasis in Diafarabé bis zum Abschluss der Untersuchung suspendiert wird, um eine Beeinflussung der Ermittlungen zu verhindern.

Die Vereinten Nationen haben ebenfalls Besorgnis über die Vorfälle geäußert und die malischen Behörden aufgefordert, eine unabhängige und unparteiische Untersuchung durchzuführen. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Mali, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Region mit wachsender Sorge.

Die anhaltenden Spannungen in Mali und die Vorwürfe gegen das Militär werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht. Die Forderungen nach einer unabhängigen Untersuchung sind ein wichtiger Schritt, um Vertrauen in die staatlichen Institutionen wiederherzustellen und die Menschenrechte zu schützen.

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