NASA-Technologie enthüllt Umweltprobleme im Tijuana River

TIJUANA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die fortschreitende Umweltverschmutzung des Tijuana River, die sich bis in den Pazifik erstreckt, hat nun die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt erregt. Dank der fortschrittlichen Technologie der NASA können die Auswirkungen dieser Verschmutzung nun aus dem Weltraum überwacht werden.

Die Verschmutzung des Tijuana River ist seit Jahren ein drängendes Problem, das sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Anwohner in den südlichen Stadtteilen von San Diego bedroht. Der Fluss mündet in ein empfindliches Ökosystem, das Heimat für gefährdete Arten ist, bevor er in den Pazifik fließt. Wissenschaftler haben nun eine neue Methode entwickelt, um die Auswirkungen dieser Verschmutzung zu überwachen: die Beobachtung aus dem Weltraum.

Mit einem von der NASA entwickelten Gerät, das ursprünglich zur Erkennung von Mineralien auf der Erdoberfläche konzipiert wurde, können Forscher nun Cyanobakterien im Mündungsbereich des Flusses identifizieren. Diese Technologie, bekannt als Earth Surface Mineral Dust Source Investigation (EMIT), nutzt hyperspektrale Bildgebung, um die molekulare Zusammensetzung von Oberflächen zu analysieren. Diese Methode könnte sich als kostengünstige Möglichkeit erweisen, die Wasserqualität zu überwachen und zu kartieren.

Seit Jahren fließen Millionen von Litern unbehandelten Abwassers durch den Tijuana River in den Pazifik. Die Wissenschaftler haben sich nun auf neue Überwachungsmethoden konzentriert, um die Verschmutzung besser zu verstehen und zu bekämpfen. Während Satellitenbilder bereits zur Überwachung von Algenblüten eingesetzt wurden, könnte EMIT in der Lage sein, andere Schadstoffe zu unterscheiden, die bisher nicht erfasst werden konnten.

Die Ergebnisse der Luftdaten stimmen mit Feldstudien überein, was die Zuverlässigkeit dieser Methode unterstreicht. Eva Scrivner, die Hauptautorin der Studie und Doktorandin an der University of Connecticut, beschreibt die Abwasserfahnen, die vom Fluss in den Ozean strömen, als “rauchende Pistole”. Diese Metapher verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der das Problem angegangen werden muss.

Christine Lee, Co-Autorin der Studie, betont, dass die Beobachtung aus dem Orbit es ermöglicht, Bereiche zu identifizieren, die bisher nicht untersucht wurden. Diese Technologie könnte als diagnostisches Werkzeug dienen, ähnlich wie ein Arzt, der auf Anomalien hinweist, die einer genaueren Untersuchung bedürfen.

Die Bürgermeisterin von Imperial Beach, Paloma Aguirre, hofft, dass die Studie als Weckruf für Regierungsvertreter dient. Sie betont, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse klar sind und die Gesundheitsrisiken real. Die Tatsache, dass diese Probleme nun auch aus dem Weltraum sichtbar sind, unterstreicht die Belastungen, denen die Familien in South County ausgesetzt sind.

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