Nigerias Fehltritt: Bitcoin als Wertpapier klassifiziert

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung Nigerias, Bitcoin unter dem Investment and Securities Act 2025 als Wertpapier zu klassifizieren, hat in der Krypto-Community für Aufsehen gesorgt. Diese regulatorische Maßnahme wird als ein Schritt angesehen, der nicht nur die Natur von Bitcoin missversteht, sondern auch die Innovationskraft und wirtschaftliche Diversifikation des Landes gefährdet.

Die jüngste Entscheidung der nigerianischen Wertpapieraufsichtsbehörde, Bitcoin als Wertpapier zu klassifizieren, hat weitreichende Konsequenzen für die Krypto-Industrie des Landes. Bitcoin, das als dezentralisierte, peer-to-peer digitale Währung konzipiert ist, unterscheidet sich grundlegend von traditionellen Wertpapieren, die in der Regel Eigentumsrechte an Unternehmen oder Schuldverpflichtungen darstellen. Diese Fehlklassifizierung könnte die Art und Weise, wie Bitcoin in Nigeria genutzt und gehandelt wird, erheblich beeinträchtigen.

Nigeria ist weltweit führend in der Krypto-Adoption, mit einem enormen Volumen an Transaktionen, die zwischen Juli 2023 und Juni 2024 über die Blockchain abgewickelt wurden. Bitcoin hat sich als lebenswichtige Ressource für viele Nigerianer erwiesen, die mit der Abwertung des Naira und einer Inflation von 21% zu kämpfen haben. Es wird häufig für Überweisungen, Ersparnisse und den kleinen Handel genutzt, insbesondere von Menschen ohne Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen.

Die neue Regulierung könnte jedoch die Kosten für Transaktionen erhöhen und kleinere Akteure aus dem Markt drängen, was die Innovationskraft und den Wettbewerb in der Branche erheblich einschränken könnte. Die Auflagen für Virtual Asset Service Providers und Digital Asset Operators sind umfangreich und könnten viele dazu zwingen, ihre Aktivitäten ins Ausland zu verlagern oder ganz einzustellen.

Ein weiteres Problem ist, dass die Regulierung die Investoren, die sie eigentlich schützen soll, entfremden könnte. Die dezentralisierte Natur von Bitcoin bietet bereits einen gewissen Schutz vor Betrug, da keine zentrale Instanz das Netzwerk kontrolliert und alle Transaktionen transparent auf der Blockchain aufgezeichnet werden. Die Anwendung von Wertpapiergesetzen auf Bitcoin bietet keinen zusätzlichen Schutz, sondern schafft vielmehr Hürden für den Markteintritt.

Die nigerianische SEC behauptet, dass das Gesetz Innovationen fördern und Investoren effizient schützen soll. Doch die pauschale Anwendung von Wertpapierregeln auf alle digitalen Vermögenswerte ignoriert die Unterschiede zwischen Bitcoin, Ethereum, Stablecoins und anderen Token. Eine differenzierte Regulierung, die die spezifischen Eigenschaften jedes digitalen Vermögenswertes berücksichtigt, wäre sinnvoller gewesen.

Wirtschaftlich betrachtet könnte diese Politik ein Eigentor sein. Bitcoin und Stablecoins haben es ermöglicht, den Zugang zu internationalen Märkten zu erleichtern und den Handel ohne traditionelle Banken zu betreiben. Eine übermäßige Regulierung könnte diese Aktivitäten auf unregulierte Plattformen oder ins Ausland verlagern, was zu einem Verlust potenzieller Steuereinnahmen und wirtschaftlicher Aktivitäten führen könnte.

Die Entscheidung, Bitcoin als Wertpapier zu klassifizieren, könnte auch Nigerias Bestrebungen, sich als Krypto-Hub zu positionieren, untergraben. Während andere Länder wie die Schweiz und Singapur differenzierte Regelungen entwickelt haben, die zwischen verschiedenen Arten von digitalen Vermögenswerten unterscheiden, hat Nigeria einen einheitlichen Ansatz gewählt, der mehr Kontrolle als Klarheit bietet.

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