Ölpreise steigen bei möglichen iranischen Exportstörungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die geopolitischen Spannungen zwischen Iran und Israel könnten erhebliche Auswirkungen auf die globalen Ölpreise haben. Experten warnen vor möglichen Störungen der iranischen Ölexporte, die zu einem Anstieg der Brent-Preise führen könnten.

Die jüngsten Spannungen zwischen Iran und Israel haben die Märkte in Alarmbereitschaft versetzt. Analysten von Citibank prognostizieren, dass die Brent-Ölpreise um 15% bis 20% über den Vorkriegsniveaus liegen könnten, sollte der Konflikt 1,1 Millionen Barrel pro Tag (bpd) iranischer Ölexporte beeinträchtigen. Dies würde die Preise in den Bereich von 75 bis 78 US-Dollar pro Barrel treiben, während sie im Mai noch bei etwa 65 US-Dollar lagen.

Der Brent-Rohöl-Futures-Preis stieg am Donnerstag um 1,48 US-Dollar auf 78,18 US-Dollar pro Barrel, während der US-amerikanische West Texas Intermediate-Rohölpreis für Juli um 1,72 US-Dollar auf 76,86 US-Dollar anstieg. JP Morgan warnte in einem separaten Bericht, dass im Extremfall einer breiteren regionalen Eskalation, die auch die Schließung der Straße von Hormus umfassen könnte, die Ölpreise auf 120 bis 130 US-Dollar pro Barrel steigen könnten.

Die Straße von Hormus ist eine der wichtigsten Öltransportrouten der Welt, und ihre Schließung könnte zu erheblichen Versorgungsengpässen führen. Iran ist der drittgrößte Produzent innerhalb der OPEC und fördert etwa 3,3 Millionen bpd Rohöl. Eine Störung von etwa 3 Millionen bpd über mehrere Monate könnte die Preise auf 90 US-Dollar pro Barrel treiben, so Citi.

Obwohl eine Schließung der Straße von Hormus zu einem plötzlichen Preisanstieg führen könnte, glaubt Citi, dass dies nur von kurzer Dauer wäre, da alle Anstrengungen unternommen würden, um eine schnelle Wiedereröffnung zu erreichen. Die Auswirkungen iranischer Exportstörungen könnten jedoch geringer ausfallen als erwartet, da die Exporte bereits rückläufig sind und China weniger kauft, da die Preise derzeit höher sind.

Die globale Ölproduktion könnte gestiegen sein, um den Einfluss der Störungen auszugleichen, insbesondere wenn die Produktionsunterbrechung erwartet wurde. Eine erhöhte Versorgung durch die Organisation erdölexportierender Länder könnte ebenfalls die Auswirkungen potenzieller iranischer Exportstörungen abmildern.

Goldman Sachs schätzte kürzlich, dass ein geopolitischer Risikozuschlag von etwa 10 US-Dollar pro Barrel auf die jüngsten Brent-Preisanstiege auf 76 bis 77 US-Dollar pro Barrel zurückzuführen ist. Barclays prognostizierte, dass bei einer Halbierung der iranischen Exporte die Rohölpreise auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen könnten und in einem “Worst-Case”-Szenario einer breiteren Eskalation über 100 US-Dollar hinausgehen könnten.

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