Proteste in Venedig: Bezos’ Hochzeitsfeier verlagert

VENEDIG / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wendung haben Proteste in Venedig dazu geführt, dass der US-amerikanische Tech-Milliardär Jeff Bezos seine Hochzeitsfeierlichkeiten an einen anderen Ort verlegen musste. Die Aktivisten, die sich gegen die übermäßige Tourismusbelastung und die Unterstützung von Donald Trump durch Bezos aussprechen, feiern dies als großen Erfolg.

Die geplante Hochzeit von Jeff Bezos und der TV-Moderatorin Lauren Sanchez sollte ursprünglich in der prächtigen Scuola Grande della Misericordia im Herzen Venedigs stattfinden. Doch aufgrund von Protesten wurde die Feier nun in das Arsenale, weiter entfernt vom Stadtzentrum, verlegt. Diese Entscheidung wird von den Aktivisten als ein bedeutender Sieg angesehen, da sie es geschafft haben, einen der mächtigsten Männer der Welt aus der Innenstadt zu vertreiben.

Die Proteste wurden von verschiedenen Gruppen organisiert, darunter lokale Einwohner, die gegen den Massentourismus kämpfen, sowie Klimaaktivisten. Sie kritisieren die übermäßige Nutzung der Stadt als Kulisse für private Veranstaltungen der Superreichen. Tommaso Cacciari von der Gruppe ‘No Space for Bezos’ erklärte, dass die Bürger stolz darauf seien, die Aufmerksamkeit auf die Probleme der Stadt gelenkt zu haben.

Die Hochzeit, die mit einer Vielzahl prominenter Gäste wie Kim Kardashian und Leonardo DiCaprio aufwartet, hat in Venedig für Aufsehen gesorgt. Private Jets und Yachten sollen die Stadt überfluten, während ehemalige US-Marines für die Sicherheit sorgen. Diese opulente Feier steht im krassen Gegensatz zu den Herausforderungen, mit denen die Stadt konfrontiert ist, wie Überflutung und steigende Lebenshaltungskosten.

Die Stadtverwaltung von Venedig sieht die Proteste kritisch und betont die wirtschaftlichen Vorteile solcher Veranstaltungen. Simone Venturini, ein Stadtrat für wirtschaftliche Entwicklung, argumentierte, dass die Proteste nicht die Meinung der Mehrheit der Venezianer widerspiegeln. Er betonte, dass die Veranstaltung in privaten Räumlichkeiten stattfindet und erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die Stadt mit sich bringt.

Die Debatte über den Tourismus und seine Auswirkungen auf Venedig ist nicht neu. Die Stadt hat bereits eine Touristensteuer eingeführt, um die Besucherzahlen zu regulieren, doch Kritiker behaupten, dass dies nicht ausreicht. Die Aktivisten planen weitere Protestaktionen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen und fordern eine nachhaltigere Nutzung der Stadt.

Die Verlagerung der Hochzeitsfeier von Bezos zeigt, dass der Druck der Öffentlichkeit Wirkung zeigen kann. Es bleibt abzuwarten, ob dies zu langfristigen Veränderungen in der Tourismuspolitik Venedigs führen wird. Die Aktivisten hoffen, dass ihr Erfolg andere dazu inspiriert, sich für den Erhalt ihrer Städte einzusetzen.

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