Ransomware-Angriff auf Kettering Health: Interlock bekennt sich

OHIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein Ransomware-Angriff auf das Gesundheitsnetzwerk Kettering Health hat die Bedeutung von Cybersicherheit im Gesundheitswesen erneut ins Rampenlicht gerückt.

Der jüngste Ransomware-Angriff auf Kettering Health, ein Netzwerk von Krankenhäusern und Kliniken in Ohio, unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, denen sich das Gesundheitswesen in Bezug auf Cybersicherheit gegenübersieht. Zwei Wochen nach dem Angriff, der alle Computersysteme des Netzwerks lahmlegte, kämpft das Unternehmen noch immer mit den Folgen. Die Hackergruppe Interlock, die seit September 2024 aktiv ist, hat sich zu dem Angriff bekannt und behauptet, über 940 Gigabyte an Daten gestohlen zu haben.

Interlock, eine relativ neue Gruppe im Bereich der Ransomware, hat sich auf Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in den USA spezialisiert. Ihre Taktik besteht darin, sensible Daten zu stehlen und Lösegeld zu fordern, indem sie mit der Veröffentlichung der gestohlenen Informationen drohen. Die Tatsache, dass Interlock nun öffentlich die Verantwortung übernommen hat, könnte darauf hindeuten, dass die Verhandlungen mit Kettering Health ins Stocken geraten sind.

John Weimer, Senior Vice President für Notfalloperationen bei Kettering Health, erklärte gegenüber lokalen Medien, dass das Unternehmen kein Lösegeld gezahlt habe. Dies ist ein wichtiger Schritt, da das Zahlen von Lösegeld oft als Ermutigung für weitere Angriffe angesehen wird. Die Entscheidung, nicht zu zahlen, könnte jedoch auch bedeuten, dass Kettering Health sich auf die Wiederherstellung seiner Systeme konzentrieren muss, ohne die gestohlenen Daten zurückzubekommen.

Ein kurzer Blick auf die von Interlock veröffentlichten Dateien zeigt, dass die Hacker Zugang zu einer Vielzahl von Daten hatten, darunter private Gesundheitsinformationen wie Patientennamen, Patientennummern und klinische Zusammenfassungen. Auch Mitarbeiterdaten und Inhalte von gemeinsam genutzten Laufwerken wurden gestohlen. Besonders besorgniserregend ist der Diebstahl von Dokumenten der Kettering Health Police Department, die sensible Informationen über Polizeibeamte enthalten.

In einer kürzlich veröffentlichten Erklärung teilte Kettering Health mit, dass es gelungen sei, die Kernkomponenten seines elektronischen Gesundheitsdatensystems, das von Epic bereitgestellt wird, wiederherzustellen. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein in den Wiederherstellungsbemühungen des Unternehmens dar und ermöglicht es, elektronische Gesundheitsakten zu aktualisieren und den Informationsaustausch zwischen den Pflegeteams zu verbessern.

Der Vorfall bei Kettering Health wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit robusterer Sicherheitsmaßnahmen im Gesundheitswesen. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Gesundheitssystemen wird die Cybersicherheit zu einem entscheidenden Faktor für den Schutz sensibler Patientendaten. Experten warnen, dass ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen weitere Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen wahrscheinlich sind.

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