MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Weltwirtschaft steht vor einem Wendepunkt, warnt der renommierte Hedgefonds-Manager Ray Dalio. In einem eindringlichen Appell hebt er die Risiken hervor, die durch die aktuelle US-Zollpolitik und die daraus resultierenden Handelskonflikte entstehen.
Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, sieht die Weltwirtschaft an einem kritischen Punkt. In einem Beitrag auf der Plattform X, ehemals Twitter, beschreibt er die zunehmenden Spannungen in der globalen Wirtschaft. Besonders besorgniserregend ist für ihn die schrittweise Entkopplung der globalen Märkte von den Vereinigten Staaten, was durch strukturelle Probleme und aggressive Handelspolitik beschleunigt wird.
Dalio verweist auf die Eskalation der Handelskonflikte, die durch die jüngsten Zollmaßnahmen der USA unter Präsident Donald Trump verstärkt wurden. Die Einführung von Strafzöllen, wie etwa 145 Prozent auf chinesische Waren, signalisiert laut Dalio nicht nur einen Rückschritt in der Globalisierung, sondern auch eine Abkehr vom US-geführten Wirtschaftsmodell. Diese Entwicklung könnte langfristig zu einer neuen globalen Wirtschaftsarchitektur führen, in der die USA nicht mehr die dominierende Rolle spielen.
Der Finanzexperte stellt die Rolle der USA als weltweit größter Konsument von Industriegütern und führender Emittent von Schulden in Frage. Diese Position sei langfristig nicht tragfähig. Dalio warnt vor einem möglichen Zusammenbruch der Währungsordnung und der internationalen Weltordnung aufgrund nicht nachhaltiger Fundamentaldaten. Länder könnten sich zunehmend alternative Handelspartner und Währungen suchen, um sich gegen wirtschaftspolitische Unsicherheiten aus Washington abzusichern.
Dalios Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Investoren ohnehin nervös auf die US-Märkte blicken. Der jüngste Ausverkauf von US-Staatsanleihen und der schwächelnde Dollar könnten auf zunehmende Zweifel an der wirtschaftlichen und politischen Stabilität der USA hindeuten. Für Dalio ist klar: Wer jetzt noch kurzfristige Marktbewegungen über langfristige Entwicklungen stellt, verkennt das Ausmaß des Wandels.
Er betont, dass Investoren und politische Entscheidungsträger den Blick wieder stärker auf das große Ganze richten müssen, bevor die tektonischen Verschiebungen unumkehrbar werden. Die Gefahr, dass sich eine neue globale Wirtschaftsordnung ohne dominierende US-Rolle entwickelt, sei real und dürfe nicht unterschätzt werden.
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