Ray Dalios Warnung: US-Schuldenkrise droht wirtschaftlicher Kollaps

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Ray Dalio, der Gründer von Bridgewater Associates, hat erneut eine eindringliche Warnung ausgesprochen. Er vergleicht die steigende Verschuldung der USA mit einem drohenden “wirtschaftlichen Herzinfarkt” und fordert eine Rückkehr zur fiskalischen Disziplin der 1990er Jahre.

Ray Dalio, der milliardenschwere Hedgefonds-Manager und Gründer von Bridgewater Associates, hat eine seiner bisher eindringlichsten Warnungen ausgesprochen. Er vergleicht die steigende Verschuldung der USA mit einem drohenden “wirtschaftlichen Herzinfarkt” und fordert die politischen Entscheidungsträger auf, die fiskalische Disziplin der 1990er Jahre wieder aufleben zu lassen. Diese Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Staatsverschuldung fast 37 Billionen US-Dollar erreicht und das Haushaltsdefizit weiter wächst, was parteiübergreifende Sorgen um die finanzielle Gesundheit des Landes schürt.

Dalio beschreibt die Defizitspirale der USA in dramatischen und anschaulichen Worten. “Wir geben 40 % mehr aus, als wir einnehmen, und das ist ein chronisches Problem”, erklärte er kürzlich in einem Interview. Diese Situation führt dazu, dass die Zinszahlungen auf die Schulden einen immer größeren Teil der Staatsausgaben ausmachen und andere Prioritäten verdrängen. Dalio warnt, dass die USA an einem Wendepunkt stehen, an dem sie neue Schulden aufnehmen müssen, nur um die Zinsen auf bestehende Verpflichtungen zu bezahlen – ein Kreislauf, der nicht nur einen finanziellen Schock, sondern einen systemischen Zusammenbruch auslösen könnte.

Dalio sieht jedoch einen Ausweg, solange das Land mit Einheit und Entschlossenheit handelt. Er verweist auf die 1990er Jahre als Modell für parteiübergreifende Problemlösungen, fiskalische Zurückhaltung und ausgewogenes Wirtschaftswachstum. “Wenn wir die Ausgaben und Einnahmen um 4 % ändern, während die Wirtschaft noch gut läuft”, schrieb er auf Twitter, “wird der Zinssatz sinken und wir werden in einer viel besseren Situation sein.”

Dalio schlägt vor, das Haushaltsdefizit auf 3 % des BIP zu reduzieren – ein Niveau, das zuletzt während der Clinton-Ära erreicht wurde. Dadurch könnten die USA die Märkte stabilisieren, die Zinszahlungen zähmen und eine Krise vermeiden. In einem CNBC-Interview im Juli schätzte Dalio die Wahrscheinlichkeit eines finanziellen “Traumas” auf über 50 %, wenn die Schulden nicht richtig angegangen werden.

Diese Warnung ist nicht die erste von Dalio zur Lage der US-Wirtschaft. In den letzten fünf Jahren hat er Bedenken über die Schulden geäußert, die zur Bekämpfung der finanziellen Auswirkungen der Pandemie aufgenommen wurden, sowie über Inflation und Stagflation. Obwohl seit dem COVID-bedingten Crash von 2020 keine Rezession eingetreten ist, warnte Dalio, dass steigende Vermögenspreise keinen echten Wohlstand schaffen, da die Inflation die Kaufkraft erodiert.

Dalio äußert jedoch Zweifel, dass die derzeitigen politischen Dynamiken Kompromisse oder die notwendigen harten Entscheidungen zulassen werden. “Meine Befürchtung ist, dass wir diese notwendigen Kürzungen aus politischen Gründen wahrscheinlich nicht vornehmen werden”, schrieb er auf Twitter. Die Konsequenzen, so Dalio, wären schwerwiegend und weitreichend: anhaltende Staatsüberschuldung, steigende Zinslasten und ein Vertrauensverlust unter den Käufern von US-Staatsanleihen.

Dalios wiederholte Berufung auf die 1990er Jahre ist mehr als Nostalgie – sie ist ein Aufruf zu parteiübergreifendem Pragmatismus und gemeinsamem Opfer. Er warnt, dass das Versäumnis, jetzt zu handeln, während die Wirtschaft noch stabil ist, nur die Kosten (und den Schmerz) unvermeidlicher Reformen erhöhen wird.

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