Redcare Pharmacy: Herausforderungen und Chancen im E-Rezept-Markt

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy, ehemals bekannt als Shop Apotheke, hat das Jahr mit einem operativen Gewinn begonnen, trotz der Herausforderungen im deutschen E-Rezept-Markt. Diese Entwicklung wurde von Branchenexperten erwartet, da das Unternehmen im ersten Quartal 2024 bereits positive Signale gesendet hatte.

Redcare Pharmacy, eine führende Online-Apotheke, hat kürzlich ihre Quartalszahlen veröffentlicht, die einen operativen Gewinn im ersten Quartal 2025 zeigen. Dies markiert eine positive Wende im Vergleich zum vierten Quartal 2024, als das Unternehmen noch mit Verlusten zu kämpfen hatte. Der Gewinn wurde durch eine Steigerung des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 14 Millionen Euro auf 9 Millionen Euro erreicht. Diese Zahlen entsprechen den Erwartungen der Analysten, die bereits mit einer solchen Entwicklung gerechnet hatten.

Der Umsatz von Redcare Pharmacy stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 28 Prozent auf 717 Millionen Euro. Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist das Geschäft mit E-Rezepten in Deutschland, das sich im ersten Quartal fast verdreifacht hat. Der Umsatz in diesem Bereich belief sich auf 108 Millionen Euro, und das Unternehmen strebt für 2025 einen Umsatz von über einer halben Milliarde Euro an. Diese Entwicklung zeigt, dass Redcare Pharmacy im Vergleich zu Konkurrenten wie DocMorris im E-Rezept-Markt besser abschneidet.

Die Investitionen in umfangreiche Werbekampagnen, unter anderem mit prominenten Persönlichkeiten wie Günther Jauch und Christian Ulmen, haben sich als kostspielig erwiesen. Diese Ausgaben waren der Hauptgrund für den operativen Verlust Ende des vergangenen Jahres. Dennoch hat sich der Aktienkurs von Redcare Pharmacy im November 2024 erholt und erreichte zeitweise über 170 Euro, den höchsten Stand seit Jahren. Allerdings fiel der Kurs in den folgenden Monaten wieder deutlich, bevor er sich vor den aktuellen Quartalszahlen stabilisierte.

Die Aktie von Redcare Pharmacy reagierte auf die detaillierten Quartalszahlen mit einem Rückgang von 7,99 Prozent auf 123,30 Euro. Analysten wiesen darauf hin, dass die operative Profitabilität schwächer als erwartet ausfiel, was auf höhere Marketingausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland zurückzuführen ist. Die bereinigte Ebitda-Marge sank auf 1,3 Prozent, während der Konsens bei 1,4 Prozent lag.

Redcare Pharmacy bleibt jedoch optimistisch und hält an ihrer Prognose für 2025 fest. Das Unternehmen plant, den Umsatz im laufenden Jahr um mindestens 25 Prozent zu steigern, was einem Erlös von rund 3 Milliarden Euro entsprechen würde. Die bereinigte operative Marge soll sich auf 2 bis 2,5 Prozent verbessern. Diese Ziele unterstreichen das Vertrauen des Unternehmens in das Wachstumspotenzial des E-Rezept-Marktes in Deutschland.

Seit dem Börsengang im Oktober 2016 hat sich Redcare Pharmacy von einem kleinen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 250 Millionen Euro zu einem bedeutenden Akteur mit einer Bewertung von rund 2,8 Milliarden Euro entwickelt. Die Corona-Pandemie trug zu einem erheblichen Anstieg des Aktienkurses bei, der im Februar 2021 fast 250 Euro erreichte. Trotz der zwischenzeitlichen Rückschläge bleibt das Unternehmen ein wichtiger Player im Online-Apothekenmarkt.

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