Sally Ride: Eine Pionierin im All und ihre verborgene Liebe

LOS ANGELES / LONDON (IT BOLTWISE) – Sally Ride, die erste amerikanische Frau im All, bleibt eine Ikone der Raumfahrtgeschichte. Doch hinter ihrem öffentlichen Bild verbarg sich eine private Geschichte, die erst nach ihrem Tod ans Licht kam.

Sally Ride, die 1983 als erste Amerikanerin ins All flog, ist eine Ikone der Raumfahrt. Ihr Bild auf den Titelseiten von Magazinen wie Newsweek und People inspirierte unzählige junge Mädchen, die in ihr ein Vorbild sahen. Eine dieser jungen Bewunderinnen war die Filmemacherin Cristina Costantini, die Ride als Heldin ihrer Kindheit beschreibt. Ihre Dokumentation „Sally“, die auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte, ist eine Hommage an diese außergewöhnliche Frau und wird auf National Geographic ausgestrahlt, bevor sie auf Hulu und Disney+ verfügbar ist.

Die Dokumentation „Sally“ beleuchtet nicht nur Rides Karriereweg von einer jungen Frau aus Encino zur ersten Amerikanerin im All, sondern auch ihre fast drei Jahrzehnte lange Beziehung zu Tam O’Shaughnessy, die bis zu Rides Tod im Jahr 2012 geheim blieb. Erst in ihrem Nachruf wurde diese Beziehung öffentlich gemacht. Die Dokumentation stellt ihre Liebesgeschichte in den Mittelpunkt und zeigt durch Dramatierungen, Liebesbriefe, Fotos und Heimvideos das Leben eines glücklichen Paares, das sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.

Ride entschied sich, ihre Beziehung geheim zu halten, um sich vor den möglichen beruflichen Konsequenzen und der Diskriminierung zu schützen, die in den 1980er Jahren noch weit verbreitet war. Ihre Partnerin O’Shaughnessy erklärt, dass es damals gefährlich sein konnte, offen zu sein, da man dadurch berufliche Chancen verlieren konnte. Diese Entscheidung wird im Film nicht verurteilt, sondern als verständliche Reaktion auf die gesellschaftlichen Umstände jener Zeit dargestellt.

Der Film bietet auch Einblicke in andere Coming-out-Geschichten, wie die von Billie Jean King, die nach ihrem unfreiwilligen Outing Sponsoren verlor, und Karen „Bear“ Ride, Sallys Schwester, die als lesbische Pfarrerin für die LGBTQ+ Gemeinschaft eintrat. Diese Geschichten zeigen, wie die Erfahrungen anderer Ride beeinflussten, ihre Beziehung zu einem Mann einzugehen, während sie bei der NASA arbeitete, und später ein privates Leben mit O’Shaughnessy zu führen.

Während ihrer Karriere musste Ride sich mit Sexismus und Vorurteilen auseinandersetzen, was sie dazu veranlasste, weitere öffentliche Aufmerksamkeit und mögliche Homophobie zu vermeiden. Die Dokumentation zeigt, dass Ride trotz ihrer Geheimhaltung ein erfülltes Leben führte und die Menschen liebte, die ihr wichtig waren.

Costantinis Film „Sally“ ist ein bewegendes Porträt einer Pionierin, das zeigt, dass auch Helden menschlich sind und mit den Herausforderungen ihrer Zeit ringen. O’Shaughnessy hofft, dass der Film die Bedeutung ihrer Beziehung für Rides Vermächtnis verdeutlicht und jungen Zuschauern zeigt, dass es gute Gründe gab, warum sie nicht öffentlich über ihre Beziehung sprachen.

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