STADA: Strategiewechsel durch neuen Mehrheitsinvestor

BAD VILBEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der geplante Börsengang des Pharmaunternehmens STADA wurde überraschend abgesagt, nachdem die bisherigen Eigentümer einen neuen Mehrheitsinvestor präsentiert haben. Die Londoner Investmentgesellschaft CapVest Partners übernimmt die Mehrheit, während Bain Capital und Cinven weiterhin mit einer Minderheitsbeteiligung an Bord bleiben. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Strategiewechsel für STADA, das zuletzt von einem Umsatzwachstum bei Spezialmedikamenten profitierte.

Der geplante Börsengang des deutschen Pharmaunternehmens STADA ist überraschend abgesagt worden. Stattdessen haben die bisherigen Eigentümer Bain Capital und Cinven einen neuen Mehrheitsinvestor präsentiert: die Londoner Investmentgesellschaft CapVest Partners. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Strategiewechsel für STADA, das zuletzt von einem Umsatzwachstum bei Spezialmedikamenten profitierte.

STADA, bekannt für Produkte wie das Erkältungsmittel Grippostad und den Hustensaft Silomat, hatte ursprünglich einen Börsengang für den Herbst in Aussicht gestellt. Diese Pläne wurden jedoch aufgrund heftiger Börsenschwankungen im Frühjahr vertagt. Der Unternehmenswert wurde im Rahmen des geplanten Börsengangs auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Zum Kaufpreis der aktuellen Transaktion wurden keine Angaben gemacht.

Die bisherigen Investoren Bain Capital und Cinven hatten STADA im Jahr 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und das Unternehmen von der Börse genommen. Seitdem hat STADA durch eine Serie von Übernahmen expandiert, was jedoch auch zu einer Schuldenlast von rund 5,7 Milliarden Euro geführt hat. Um für Investoren attraktiver zu werden, hat STADA sein Russlandgeschäft abgespalten, das als Belastung für die Verkaufspläne galt.

Im ersten Halbjahr 2025 konnte STADA von wachsenden Geschäften bei Spezialmedikamenten profitieren, während rezeptfreie Arzneien und Generika weniger stark zulegten. Insgesamt stieg der Umsatz währungsbereinigt um sechs Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro, und der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um fünf Prozent auf 481 Millionen Euro.

Der Abschluss der Übernahme durch CapVest steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Diese strategische Neuausrichtung könnte STADA neue Wachstumschancen eröffnen, insbesondere in einem sich wandelnden Marktumfeld, in dem Investitionen in Spezialmedikamente und innovative Therapien zunehmend an Bedeutung gewinnen.

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