Tainted Grail: Fall of Avalon – Ein episches Abenteuer mit Herausforderungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Legende von König Artus und seiner Tafelrunde ist tief in der westlichen Kultur verwurzelt. Doch das Entwicklerteam Questline stellt in seinem neuen Rollenspiel ‘Tainted Grail: Fall of Avalon’ die Frage, wie viel diese alten Tugenden in einer modernen Welt noch wert sind.

Die Geschichte von König Artus und seiner Tafelrunde ist ein fester Bestandteil der westlichen Mythologie. In ‘Tainted Grail: Fall of Avalon’ wird diese Legende auf den Kopf gestellt. Das Entwicklerteam Questline fragt, ob die Herrschaft von Artus auf brutaler Unterwerfung und Sieg um jeden Preis beruhen sollte. Diese Neuinterpretation der Artussaga stellt die Spieler vor moralische Herausforderungen, die weit über das hinausgehen, was man von einem klassischen Rollenspiel erwarten würde.

Die Handlung beginnt in einem düsteren Spital, in dem der Spieler gefangen gehalten wird. Die Flucht von der Insel Avalon führt durch drei große Regionen, die von der mystischen Kraft der Wyrdnis geprägt sind. Diese urtümliche Macht verwandelt alles, was mit ihr in Berührung kommt, in eine chaotische Version seiner selbst. Die offene Welt von Avalon bietet eine Vielzahl von Landschaften, von verträumten Landidyllen bis hin zu harschen Schneegebieten, die es zu erkunden gilt.

Doch trotz der beeindruckenden Kulisse hat ‘Tainted Grail’ mit einigen Schwächen zu kämpfen. Die Spielwelt wird im Verlauf der Handlung immer karger, und die Schnellreisepunkte sind oft ungünstig positioniert, was zu langen Laufwegen führt. Auch die Steuerung des Pferdes, das man im zweiten Gebiet erhält, ist umständlich und verschenkt Potenzial. Die ‘Wyrdnacht’, in der stärkere Gegner Jagd auf den Spieler machen, verliert schnell an Reiz.

Die Hauptgeschichte ist episch und spannend, doch die Quests sind oft gleichförmig gestaltet. Viele Nebenmissionen bieten zwar tiefgründige und mystische Geschichten, beschränken sich jedoch meist auf Fetch- oder Killquests. Auf dem Weg zum Endkampf reihen sich mehrere Bosskämpfe aneinander, was die Spielzeit unnötig streckt.

Das Kampfsystem erinnert stark an klassische Bethesda-Rollenspiele. Es basiert auf Waffen- oder Zauberangriffen, Ausweichen und Parieren. Die Vielfalt der Waffenangriffe wird durch Öle oder Waffen mit unterschiedlichen Effekten wie Gift oder Verbrennen erhöht. Der Charakteraufbau erfolgt durch die Nutzung von Fähigkeiten, die sich nach und nach verbessern, sowie durch das Sammeln von Erfahrungspunkten.

Die Gegner-KI ist oft nicht besonders anspruchsvoll, was es dem Spieler ermöglicht, durch geschicktes Ausnutzen von Hindernissen oder Höhenunterschieden Vorteile zu erlangen. Leider gilt dies auch für die magisch beschworenen Helfer, die oft irgendwo festhängen. Trotz dieser Macken bietet ‘Tainted Grail: Fall of Avalon’ ein Action-RPG mit einem ungewöhnlichen Ansatz und einer stimmungsvollen Welt, die bis zuletzt mit neuen Geheimnissen aufwartet.

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