Unentdeckte Gefahr: Millionen Menschen mit aggressiver Fettlebererkrankung

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass Millionen von Menschen in westlichen Ländern an der aggressivsten Form der Fettlebererkrankung leiden, ohne es zu wissen. Diese Erkrankung, bekannt als Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH), betrifft vor allem Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas.

Die jüngste Forschung zeigt, dass mehr als 15 Millionen Menschen in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich an der aggressivsten Form der Fettlebererkrankung leiden, ohne davon zu wissen. Diese Erkrankung, die offiziell als Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) bezeichnet wird, tritt bei Menschen auf, die wenig oder keinen Alkohol konsumieren, deren Leber jedoch mehr als 5 % Fett enthält.

Besonders betroffen sind Menschen mit Typ-2-Diabetes, von denen etwa zwei Drittel an dieser Erkrankung leiden. MASH ist nicht nur mit Diabetes, sondern auch mit Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen verbunden. Weltweit sind etwa 5 % der Erwachsenen von der aggressivsten Form dieser Krankheit betroffen, die zu Leberzirrhose und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Nierenerkrankungen und Leberkrebs führen kann.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet Regional Health Europe veröffentlicht wurde, zeigt, dass in den untersuchten Ländern nur ein Bruchteil der Betroffenen tatsächlich diagnostiziert wurde. In den USA sind es etwa 4 %, in Großbritannien, Frankreich und Deutschland knapp 3 %. Dies bedeutet, dass etwa 20 Millionen Menschen in diesen Ländern mit MASH leben, aber nur 2,5 Millionen eine Diagnose erhalten haben.

Traditionell wurde MASH durch eine Biopsie diagnostiziert, doch mittlerweile stehen nicht-invasive Methoden wie Bluttests, Ultraschall und MRT-Scans zur Verfügung. Die Forscher fordern, dass alle Menschen mit Typ-2-Diabetes, Adipositas in Kombination mit anderen Risikofaktoren und anhaltend hohen Leberenzymen auf MASH untersucht werden sollten.

Dr. Jeffrey Lazarus, der Hauptautor der Studie, betont die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Kosten der unentdeckten Krankheit. Ohne eine Verdopplung der Diagnose- und Behandlungsraten könnten die direkten Gesundheitskosten in den nächsten 20 Jahren auf das Dreifache ansteigen.

Die Forschung hat auch die Diskussion über den Einsatz von Gewichtsverlust-Injektionen zur Behandlung von MASH neu entfacht. Dr. Paul Brennan, ein Mitautor der Studie, hebt hervor, dass GLP-1-Medikamente wie Wegovy und Mounjaro das Potenzial haben, den Stoffwechsel zu synchronisieren und das Sättigungsgefühl zu fördern, was zu einer Reduzierung der Kalorienaufnahme und einer Verbesserung der Lebergesundheit führen kann.

Michael Betel, Präsident der Fatty Liver Alliance, fordert eine verstärkte Untersuchung der Lebergesundheit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes oder Adipositas. Er betont, dass Lebensstiländerungen und, wenn angemessen, Gewichtsverlust-Medikamente notwendig sind, um den Blutzucker und den Appetit zu reduzieren.

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