US-Drohung gegen mexikanische Flüge: Wettbewerb und Fracht im Fokus

WASHINGTON / MEXICO CITY / LONDON (IT BOLTWISE) – Die USA drohen mit Maßnahmen gegen mexikanische Fluggesellschaften, nachdem die mexikanische Regierung Flugslots reduziert und Frachtunternehmen zur Verlagerung ihrer Operationen gezwungen hat.

Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und Mexiko im Luftverkehrssektor haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die US-Regierung hat angekündigt, gegen mexikanische Fluggesellschaften vorzugehen, nachdem die mexikanische Regierung die Anzahl der verfügbaren Slots für Passagierflüge reduziert und Frachtunternehmen gezwungen hat, ihre Operationen vom Hauptflughafen Mexiko-Stadt zu verlagern. Diese Maßnahmen haben erhebliche Auswirkungen auf US-amerikanische Fluggesellschaften, die Mexiko als eines ihrer Hauptziele betrachten.

US-Verkehrsminister Sean Duffy hat in einer Erklärung betont, dass die USA die Flugpläne mexikanischer Fluggesellschaften ablehnen könnten, sollte die mexikanische Regierung die Bedenken der USA nicht adressieren. Diese Bedenken beziehen sich auf Entscheidungen, die in den Jahren 2022 und 2023 getroffen wurden. Darüber hinaus erwägt das US-Verkehrsministerium, die kartellrechtliche Immunität für das Joint Venture von Delta Air Lines mit Aeromexico zu widerrufen, um wettbewerbsrechtliche Probleme anzugehen.

Die mexikanische Regierung verteidigt ihre Entscheidungen mit der Überlastung des Hauptflughafens Benito Juarez in Mexiko-Stadt und der Notwendigkeit, den neuen Flughafen Felipe Angeles International Airport (AIFA) zu nutzen. Dieser liegt jedoch weiter von der Stadt entfernt und ist bereits an seiner Kapazitätsgrenze für Frachtabfertigungen. Für Passagierflüge hinkt er hinterher, da die Verkehrsanbindung zur Stadt unzureichend ist.

Die US-amerikanischen Frachtfluggesellschaften sind besonders betroffen, da die Verlagerung ihrer Operationen zu erheblichen Mehrkosten führt. Die Cargo Airline Association, die große US-Frachtunternehmen vertritt, warnt vor den langfristigen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den globalen Markt und die Sicherheit im Luftverkehr.

Das US-Verkehrsministerium hat zudem angeordnet, dass mexikanische Fluggesellschaften ihre Flugpläne für alle US-Operationen bis Ende Juli einreichen müssen. Große Charterflüge von oder in die USA benötigen eine vorherige Genehmigung. Diese Maßnahmen könnten Fluggesellschaften wie Volaris und Viva Aerobus erheblich beeinträchtigen.

Falls die USA die kartellrechtliche Genehmigung für Delta und Aeromexico zurückziehen, müssten beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Preisgestaltung, Kapazität und Umsatzbeteiligung beenden. Delta könnte jedoch seine Beteiligung an Aeromexico behalten und andere Aspekte der Partnerschaft fortführen.

Die Situation wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im internationalen Luftverkehr, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung bilateraler Abkommen und die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und Mexiko in diesem sensiblen Bereich entwickeln werden.

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