WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank steht vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen der Bekämpfung der Inflation und der Anpassung der Zinspolitik zu finden. Während einige Mitglieder der Federal Reserve für eine vorsichtige Lockerung plädieren, warnt die Cleveland Fed-Präsidentin Beth Hammack vor den Risiken einer zu schnellen Zinssenkung. Die wirtschaftlichen Projektionen der Fed zeigen ein gespaltenes Bild, wobei die Meinungen über den neutralen Zinssatz und die zukünftige Zinsentwicklung auseinandergehen.

Die US-Notenbank steht vor einer komplexen Herausforderung: Sie muss die Balance zwischen der Bekämpfung der anhaltend hohen Inflation und der Anpassung der Zinspolitik finden. Cleveland Fed-Präsidentin Beth Hammack äußerte kürzlich ihre Bedenken hinsichtlich einer vorschnellen Lockerung der geldpolitischen Maßnahmen. Ihrer Meinung nach könnte eine zu schnelle Zinssenkung die Wirtschaft erneut überhitzen lassen, was die Inflation weiter anheizen würde.
Die Federal Reserve hat kürzlich die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt gesenkt, was zu einer Bandbreite von 4,00% bis 4,25% führte. Diese Entscheidung spiegelt die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Fed wider, da nicht alle Mitglieder mit dieser Maßnahme einverstanden sind. Hammack, obwohl in diesem Jahr nicht stimmberechtigt, betont die Wichtigkeit der Inflationsbekämpfung und sieht den Arbeitsmarkt weiterhin nahe dem Ziel der maximalen Beschäftigung.
Mit einer Arbeitslosenquote von 4,3% befindet sich der Arbeitsmarkt laut Hammack in der Nähe der maximalen Beschäftigungsmarke. Dennoch gibt es Anzeichen für Schwächen, die eine vorsichtige Beobachtung erfordern. Gleichzeitig gestand sie ein, dass das Inflationsziel seit viereinhalb Jahren um einen vollen Prozentpunkt verfehlt wird und dieser Zustand noch einige Jahre anhalten könnte.
Die wirtschaftlichen Projektionen der Fed zeigen ein gemischtes Bild. Während einige Mitglieder eine weitere Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt in diesem Jahr befürworten, sehen andere das aktuelle Zinsniveau als ausreichend an. Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Einschätzung des neutralen Zinssatzes, der weder die Wirtschaft anheizt noch bremst. Hammack gehört zu den Vertretern, die den neutralen Zinssatz höher einschätzen und das aktuelle Niveau als nur mild restriktiv betrachten.

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