US-Regierung plant drastische Kürzungen bei NASA-Programmen

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Haushaltsplanung der US-Regierung sieht drastische Einschnitte bei den Raumfahrtprogrammen der NASA vor, was weitreichende Folgen für die Zukunft der amerikanischen Raumfahrt haben könnte.

Die US-Regierung hat kürzlich einen vorläufigen Haushaltsentwurf für das Fiskaljahr 2026 vorgestellt, der erhebliche Kürzungen für die NASA vorsieht. Besonders betroffen sind die Programme Space Launch System (SLS), Orion und das Lunar Gateway, die nach den geplanten Missionen Artemis II und Artemis III eingestellt werden sollen. Diese Entscheidung könnte die strategische Ausrichtung der US-amerikanischen Raumfahrt nachhaltig verändern.

Das SLS-Programm, das seit Jahren als Rückgrat der bemannten Mondmissionen gilt, steht aufgrund seiner hohen Kosten und Verzögerungen in der Kritik. Ein Start mit der SLS-Rakete kostet rund 4 Milliarden US-Dollar, was das Budget um 140 Prozent übersteigt. Die Regierung plant, diese teuren Systeme durch kostengünstigere kommerzielle Alternativen zu ersetzen, um ambitioniertere Mondmissionen zu ermöglichen.

Die Entscheidung, das Lunar Gateway zu streichen, überrascht viele Experten. Das Gateway sollte als Zwischenstation für Mondmissionen dienen und die internationale Zusammenarbeit im Weltraum fördern. Stattdessen wird nun auf kommerzielle Anbieter wie SpaceX und Blue Origin gesetzt, die bereits an wiederverwendbaren Landern für den Mond arbeiten. Diese Unternehmen könnten eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Mond- und Marsstrategie der USA spielen.

Die geplanten Kürzungen betreffen auch die Wissenschaftsprogramme der NASA, darunter die Mars Sample Return Mission. Diese soll nun durch bemannte Missionen zum Mars ersetzt werden. Die Regierung plant, über 7 Milliarden US-Dollar in die menschliche Raumfahrt zu investieren, mit dem Ziel, sowohl den Mond als auch den Mars zu erreichen und China in diesem Wettlauf zu überholen.

Die Reaktionen auf diese Pläne sind gemischt. Während einige die Fokussierung auf kosteneffiziente Lösungen begrüßen, warnen andere vor den langfristigen Folgen für die wissenschaftliche Forschung und die internationale Zusammenarbeit. Besonders die Reduzierung der Aktivitäten auf der Internationalen Raumstation (ISS) stößt auf Kritik, da sie als Plattform für wichtige wissenschaftliche Experimente dient.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie der Kongress auf diese Vorschläge reagiert. Es ist wahrscheinlich, dass es zu intensiven Diskussionen über die Zukunft der NASA und ihrer Programme kommen wird. Die Entscheidung, auf kommerzielle Anbieter zu setzen, könnte die Raumfahrtindustrie in den USA nachhaltig verändern und neue Chancen für private Unternehmen eröffnen.

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