US-Regierung stoppt 24 grüne Energieprojekte

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem überraschenden Schritt hat die US-Regierung unter der Führung von Präsident Donald Trump die Finanzierung von 24 grünen Energieprojekten eingestellt, die während der Amtszeit von Präsident Joe Biden initiiert wurden. Diese Projekte, die insgesamt mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar umfassten, sollten die Industrie umweltfreundlicher gestalten und beinhalteten bedeutende Investitionen in Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung.

Die Entscheidung, die Finanzierung dieser Projekte zu stoppen, hat weitreichende Auswirkungen auf die Bemühungen zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen in den USA. Besonders betroffen ist ein Projekt am Exxon Mobil Raffineriekomplex in Baytown, Texas, das mit 332 Millionen US-Dollar gefördert werden sollte. Ziel war es, den Einsatz von Wasserstoff anstelle von Erdgas bei der Produktion von Ethylen zu ermöglichen, einem wichtigen Rohstoff für Textilien und Kunststoffharze.

Die Trump-Administration argumentiert, dass die Kürzungen eine Einsparung von 3,7 Milliarden US-Dollar bedeuten würden. Kritiker hingegen warnen vor einem wirtschaftlichen Verlust von 4,6 Milliarden US-Dollar und dem Wegfall von 25.000 Arbeitsplätzen. Diese Projekte waren als Testfälle für große industrielle Programme gedacht, die die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie im Bereich der sauberen Energie stärken sollten.

Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Trump-Regierung bestrebt ist, die ohnehin schon rekordhohe Öl- und Gasproduktion weiter zu maximieren und gleichzeitig Bidens Klima- und Energiepolitik rückgängig zu machen. Fast 70 % der betroffenen Projekte wurden zwischen dem Wahltag am 5. November 2024 und Bidens letztem Amtstag am 20. Januar unterzeichnet.

Umweltgruppen und Experten kritisieren die Entscheidung scharf. Steven Nadel, Geschäftsführer des American Council for an Energy-Efficient Economy, bezeichnete den Schritt als kurzsichtig und warnte davor, dass dies die Innovation im Bereich der sauberen Energien behindern könnte. Er betonte, dass die Festlegung auf veraltete Technologien nicht der Weg sei, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie zu sichern oder Arbeitsplätze zurück in amerikanische Gemeinden zu bringen.

Die Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, die von den gestrichenen Projekten betroffen sind, sind entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels. Sie ermöglichen es, das Treibhausgas Kohlendioxid direkt aus der Luft oder aus den Emissionsströmen von Anlagen wie Raffinerien und Kohlekraftwerken zu entfernen und unterirdisch zu speichern. In einigen Fällen wird das Gas in alternde Ölfelder injiziert, um verbleibendes Rohöl zu fördern.

Die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die US-amerikanische Industrie und die globale Klimapolitik könnten erheblich sein. Während die Trump-Regierung auf kurzfristige wirtschaftliche Vorteile setzt, warnen Experten, dass die langfristigen Kosten für Umwelt und Wirtschaft erheblich sein könnten. Die USA riskieren, im globalen Wettlauf um saubere Energietechnologien zurückzufallen, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Konsequenzen haben könnte.

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