USA und Vietnam: Fortschritte bei Handelsverhandlungen

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Vietnam stehen vor einem potenziellen Wandel, da beide Länder intensiv über ein neues Handelsabkommen verhandeln. Ziel ist es, Zölle zu senken und illegale Handelspraktiken zu bekämpfen, während Vietnam sich bereit zeigt, Zölle abzuschaffen und den Kauf amerikanischer Produkte zu erhöhen.

Die Verhandlungen zwischen den USA und Vietnam über ein neues Handelsabkommen sind in eine entscheidende Phase eingetreten. Beide Länder streben an, die wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen, indem sie Zölle senken und Maßnahmen gegen illegale Handelspraktiken ergreifen. Vietnam hat signalisiert, dass es bereit ist, alle Zölle abzuschaffen und den Kauf von US-Produkten zu erhöhen, um die Handelsbeziehungen zu stärken.

Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist die Umgehung von Zöllen durch chinesische Waren, die über Vietnam in die USA gelangen. Trotz dieser Bedenken sind die Gespräche weit fortgeschritten. Insider berichten, dass derzeit intensiv über Zölle im Bereich von 20% bis 25% verhandelt wird. Ursprünglich hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump einen Zollsatz von 46% gegen Vietnam verhängt, der jedoch temporär auf 10% gesenkt wurde, um Verhandlungsspielraum zu schaffen.

Ein mögliches Handelsabkommen könnte auch verstärkte Maßnahmen gegen die illegale Weiterleitung von chinesischen Gütern und den Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse beinhalten. Vietnam plant, die Handelsdurchsetzung zu verschärfen und den Kauf von amerikanischen Produkten zu erhöhen. Diese Maßnahmen könnten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern erheblich beeinflussen.

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Vietnam sind komplex. Vietnam gilt in den Augen Washingtons als strategischer Verbündeter in Asien, während viele US-Unternehmen auf den vietnamesischen Produktionssektor angewiesen sind. Marken wie Nike, Gap und Lululemon nutzen Vietnam als Produktionsstandort, was besonders in Zeiten zunehmender Spannungen zwischen den USA und China von Bedeutung ist.

Ein hoher Handelsüberschuss mit den USA hat in Washington Missmut ausgelöst. Der US-Handelsvertreter Jamieson Greer zufolge zeigen die Verhandlungen Fortschritte, auch wenn die endgültige Einigung noch nicht erreicht ist. Die Herausforderung besteht darin, Zölle so zu kalibrieren, dass sie niedriger sind als die für China geltenden, um die Produktion aus China abzuziehen, gleichzeitig aber nicht die Handelsbilanz mit Vietnam weiter zu erhöhen.

Besonders der Schuhsektor drängt auf eine schnelle Einigung, und diverse Marken haben aktiv Lobbyarbeit betrieben, um Ausnahmen von Zöllen zu erwirken. Nike, dessen Produktionskapazitäten stark in Vietnam verankert sind, sieht einem erheblichen Risiko ausgesetzt. Die Verhandlungen bleiben spannend, da es Trumps Ziel ist, umfassende, wenn auch nicht perfekte, Handelsabkommen zu realisieren.

Die nächsten Entwicklungen könnten entscheidend für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Südostasien sein. Ein erfolgreiches Abkommen könnte nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern stärken, sondern auch die geopolitische Landschaft in der Region beeinflussen.

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