Vanguard warnt vor geopolitischen Risiken und hohen Zinsen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Finanzwelt steht vor einer spannenden, aber auch herausfordernden Zeit. Vanguard, einer der weltweit führenden Vermögensverwalter, hat seinen Ausblick für das Jahr 2025 veröffentlicht und warnt vor mehreren Risiken, die Anleger im Auge behalten sollten.

Die geopolitischen Spannungen und die anhaltend hohen Zinsen sind zwei der Hauptfaktoren, die laut Vanguard die globalen Finanzmärkte in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Während die US-Wirtschaft im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt hat, könnten neue Herausforderungen im Jahr 2025 das Wachstum bremsen. Steigende Löhne und eine mögliche Veränderung der Fiskalpolitik könnten das Wirtschaftswachstum in den USA von derzeit 3 % auf 2 % verlangsamen.

Ein weiteres Risiko stellt die politische Unsicherheit dar, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden US-Wahlen. Neue Handelszölle oder eine restriktivere Einwanderungspolitik könnten die Inflation weiter anheizen. Vanguard sieht die Wahrscheinlichkeit anhaltend hoher Realzinsen als gegeben, was die Erwartungen einiger Marktakteure auf Zinssenkungen durch die Federal Reserve dämpft.

In Europa zeigt sich ein anderes Bild. Zwar scheint die Inflation allmählich unter Kontrolle zu geraten, doch das Wachstum bleibt schwach. Steigende Energiepreise und ein stagnierender Arbeitsmarkt belasten die wirtschaftliche Dynamik. Besonders exportorientierte Länder wie Deutschland stehen unter Druck, da die Nachfrage nach europäischen Exporten, insbesondere aus China, nachlässt.

China selbst bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Trotz staatlicher Stimulusmaßnahmen bleibt die strukturelle Wachstumsschwäche offensichtlich. Die anhaltende Immobilienkrise und das schwache Konsumentenvertrauen belasten die Wirtschaft. Dennoch bleibt China ein wichtiger Akteur auf den Rohstoffmärkten, was langfristige Auswirkungen auf die globalen Lieferketten haben könnte.

Eine der wichtigsten Aussagen von Vanguard betrifft die langfristige Zinspolitik. Die Ära der ultraniedrigen Zinsen scheint vorbei zu sein. Dies könnte Anleihen wieder attraktiver machen, während Aktienmärkte, insbesondere im Technologiesektor, anfälliger für Korrekturen werden könnten. Auch die Immobilienmärkte stehen unter Druck, da höhere Finanzierungskosten die Nachfrage bremsen.

Die US-Börsen haben in den letzten Jahren stark zugelegt, doch Vanguard warnt vor einer möglichen Bewertungsfalle. Während Technologieaktien weiterhin dominieren, könnten internationale Märkte, insbesondere Schwellenländer, langfristig besser performen. Europäische Aktien bleiben hingegen zurückhaltend, da Wachstumssorgen die Märkte belasten.

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