Wildfeuerrauch beeinflusst Überlebenschancen bei Lungenkrebs

CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Kalifornien zeigt, dass die Exposition gegenüber Rauch von Waldbränden die Überlebenschancen von Lungenkrebspatienten erheblich beeinflussen kann. Besonders betroffen sind Patienten, die nie geraucht haben.

Eine umfassende Studie aus Kalifornien hat ergeben, dass die Exposition gegenüber Rauch von Waldbränden das Sterberisiko von Lungenkrebspatienten erhöhen kann. Diese Studie, die auf der American Society of Clinical Oncology in Chicago vorgestellt wurde, untersuchte über 18.000 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zwischen 2017 und 2020. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung durch Waldbrände lebten, ein um 20 % erhöhtes Risiko hatten, an ihrer Krankheit zu sterben.

Besonders betroffen waren Patienten im fortgeschrittenen Stadium 4, die nie geraucht hatten. Bei ihnen stieg das Sterberisiko um 55 %, wenn sie hohen Konzentrationen von Rauchpartikeln ausgesetzt waren. Diese Partikel, die einen Durchmesser von 2,5 Mikrometern oder weniger haben, können tief in die Lunge eindringen und dort Schaden anrichten.

Interessanterweise zeigte die Studie, dass Patienten mit einer Rauchervergangenheit, die mit Immuntherapie behandelt wurden, nicht signifikant von der Rauchbelastung betroffen waren. Dies deutet darauf hin, dass Rauchveränderungen im Körper möglicherweise mit bestimmten Behandlungen interagieren, was weitere Untersuchungen erforderlich macht.

Waldbrandrauch ist toxischer als normale Luftverschmutzung, da er neben Boden- und biologischen Partikeln auch Spuren von Chemikalien, Metallen und Kunststoffen enthalten kann. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Waldbränden in Kalifornien und anderen Teilen der USA betont Dr. Surbhi Singhal von der UC Davis Comprehensive Cancer Center die Notwendigkeit gezielter Gesundheitsstrategien zum Schutz von Krebspatienten.

Die Studie nutzte fortschrittliche Modellierungstechniken, um die tägliche Luftqualität an den Wohnadressen der Patienten zu schätzen. Diese Modelle basierten auf Satellitendaten, Wettermodellen, Rauchvorhersagen und Luftqualitätsüberwachungen. Diese umfassende Herangehensweise ermöglicht es, die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Gesundheit besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltverschmutzung weiter zu erforschen und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Da Waldbrände in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmen werden, ist es entscheidend, dass Gesundheitseinrichtungen und politische Entscheidungsträger zusammenarbeiten, um die Risiken für gefährdete Bevölkerungsgruppen zu minimieren.

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