Cyberangriff auf M&S: Untersuchung der Rolle von Tata Consultancy Services

LONDON (IT BOLTWISE) – Ein jüngster Cyberangriff auf den britischen Einzelhändler Marks & Spencer (M&S) hat erhebliche Störungen verursacht und die Aufmerksamkeit auf die Rolle von Drittanbietern in der IT-Sicherheit gelenkt.

Der Cyberangriff auf Marks & Spencer, der zu erheblichen Störungen im Online-Geschäft des Unternehmens führte, wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitsrisiken, die mit der Zusammenarbeit mit Drittanbietern verbunden sind. Tata Consultancy Services (TCS), ein indisches IT-Unternehmen, das seit über einem Jahrzehnt Dienstleistungen für M&S erbringt, untersucht derzeit intern, ob es als Einfallstor für den Angriff diente. Diese Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund, dass M&S bekannt gab, die Angreifer hätten über einen „Dritten“ Zugang zu ihren Systemen erhalten. Die genaue Natur der Sicherheitslücke bleibt unklar, doch die Auswirkungen sind erheblich: Kunden konnten seit Ende April keine Einkäufe mehr auf der M&S-Website tätigen, und das Unternehmen schätzt, dass der Angriff die diesjährigen Gewinne um etwa 300 Millionen Pfund schmälern wird. Die Polizei konzentriert sich auf eine berüchtigte Gruppe englischsprachiger Hacker, bekannt als Scattered Spider, die auch hinter Angriffen auf andere britische Einzelhändler wie die Co-op und Harrods vermutet wird. Während M&S den größten Schaden erlitt, bleibt unklar, ob die Untersuchung von TCS auch mögliche Verbindungen zu den Angriffen auf die Co-op umfasst. TCS, das weltweit über 607.000 Mitarbeiter beschäftigt und als Hauptsponsor von drei renommierten Marathons fungiert, hat sich bisher nicht zu den laufenden Untersuchungen geäußert. Die Zusammenarbeit zwischen TCS und M&S ist tief verwurzelt, wie die gemeinsame Auszeichnung als Retail Partnership of the Year im Jahr 2023 zeigt. Diese enge Verbindung unterstreicht die Bedeutung einer robusten IT-Sicherheitsstrategie, insbesondere in Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen. Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit, die Sicherheitsprotokolle von Drittanbietern zu überprüfen und zu stärken, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Branchenexperten betonen, dass Unternehmen verstärkt in Cybersicherheitsmaßnahmen investieren müssen, um ihre Systeme vor immer raffinierteren Angriffen zu schützen. Die Untersuchungsergebnisse von TCS werden mit Spannung erwartet, da sie nicht nur für M&S, sondern auch für andere Unternehmen, die auf externe IT-Dienstleister angewiesen sind, von Bedeutung sein könnten. Die Frage, ob M&S im Zuge des Angriffs ein Lösegeld gezahlt hat, bleibt unbeantwortet, was Spekulationen über die Verhandlungsstrategien des Unternehmens anheizt. In der Zwischenzeit arbeiten M&S und TCS daran, die Online-Dienste schrittweise wiederherzustellen, wobei eine vollständige Normalisierung bis Juli erwartet wird.

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