LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Sicherheitsbedrohung hat die IT-Welt erschüttert: Tausende ASUS-Router wurden von einem Botnetz kompromittiert, das auch Geräte anderer Hersteller ins Visier nimmt.
Die jüngsten Berichte über die Kompromittierung von ASUS-Routern durch ein Botnetz werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen in der Netzwerksicherheit. Sicherheitsforscher von Greynoise entdeckten die Schwachstelle bereits im März, hielten die Informationen jedoch zurück, um der Branche Zeit für eine koordinierte Reaktion zu geben. Diese Zurückhaltung unterstreicht die Komplexität und das potenzielle Ausmaß der Bedrohung.
Die Angreifer haben es geschafft, sich dauerhaften Zugriff auf die betroffenen ASUS-Router zu verschaffen, indem sie bekannte Schwachstellen ausnutzen und legitime Konfigurationsfunktionen missbrauchen. Besonders besorgniserregend ist, dass die Kontrolle der Angreifer auch nach Firmware-Updates und Neustarts bestehen bleibt. Dies wird durch das Hinzufügen eines SSH-Backdoors erreicht, das selbst durch offizielle ASUS-Funktionen nicht entfernt werden kann.
Betroffen sind unter anderem die Modelle RT-AC3100, RT-AC3200 und RT-AX55. Einmal kompromittiert, ist es für die Nutzer zu spät, lediglich die Firmware zu aktualisieren. Ein vollständiger Werksreset ist erforderlich, um die Geräte zu säubern, gefolgt von einem Firmware-Update, um zukünftige Angriffe zu verhindern.
Die Möglichkeit, dass ein Nationalstaat hinter diesem Angriff steckt, erhöht die Dringlichkeit der Situation. Solche Angriffe könnten als Grundlage für groß angelegte Cyber-Operationen dienen, die weitreichende Auswirkungen auf die Netzwerksicherheit haben könnten. Der Einsatz von Botnetzen zur Durchführung von DDoS-Angriffen oder zur Verbreitung von Malware ist ein bekanntes Muster, das hier möglicherweise wiederholt wird.
Während ASUS-Router im Mittelpunkt stehen, gibt es bisher keine Berichte über erfolgreiche Angriffe auf Geräte anderer Hersteller wie Cisco, D-Link und Linksys. Dennoch sollten Nutzer wachsam bleiben und ihre Netzwerksicherheit regelmäßig überprüfen.
Die Entdeckung dieser Sicherheitslücke wirft erneut die Frage auf, wie sicher unsere alltäglichen Netzwerkgeräte wirklich sind. In einer zunehmend vernetzten Welt ist es entscheidend, dass sowohl Hersteller als auch Nutzer proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Geräte zu gewährleisten.
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