LONDON (IT BOLTWISE) – Eine faszinierende Entdeckung in der Welt der Astronomie und Archäologie: Forscher haben möglicherweise die älteste bekannte Darstellung unserer Milchstraße auf einem ägyptischen Sarg gefunden. Diese Entdeckung bietet neue Einblicke in das Verständnis der alten Ägypter von der Kosmologie und ihrer Verbindung zu religiösen Überzeugungen.
Die Entdeckung, die von Or Grauer von der University of Portsmouth vorgeschlagen wurde, könnte unser Verständnis der alten ägyptischen Astronomie revolutionieren. Grauer untersuchte Museumssammlungen auf Darstellungen der Himmelsgöttin Nut und fand auf einem Sarg der Priesterin Nesitaudjatakhet ein unerwartetes Detail. Diese Darstellung zeigt eine dunkle, wellenförmige Kurve, die durch Nuts Körper verläuft und die Sterne auf ihrem Körper teilt. Diese Kurve ähnelt auffallend dem Großen Riss, einem Band aus interstellarem Staub, das die Milchstraße zu durchschneiden scheint.
Die alten Ägypter lebten entlang des Nils, wo die saisonalen Überschwemmungen das tägliche Leben und die Landwirtschaft bestimmten. Der Nachthimmel diente als Orientierungspunkt für diese Rhythmen, und die Priester verfolgten den Aufgang und Untergang der Sterne, um religiöse Ereignisse zu leiten. Diese Beobachtungen formten Mythen und religiöse Überzeugungen, in denen mächtige Gottheiten den Himmel selbst repräsentierten.
Die Darstellung von Nut auf dem Sarg von Nesitaudjatakhet ist besonders bemerkenswert, da sie eine dicke, dunkle Kurve zeigt, die ihren sternenübersäten Körper teilt. Diese Darstellung könnte die früheste bekannte künstlerische Darstellung der Milchstraße in der ägyptischen Bestattungsikonographie sein. Während Nut oft als der gesamte ägyptische Nachthimmel dargestellt wurde, zeigt sie nicht immer einen sichtbaren Bezug zur Milchstraße.
Die Verbindung von Religion und Astronomie in der ägyptischen Kultur zeigt sich in den sorgfältig geschnitzten und bemalten Bestattungsgegenständen, die ein Gesellschaftsbild widerspiegeln, das Religion und Astronomie als ein verbundenes System sah. Diese Darstellungen sind ein Beweis für das tiefe Interesse der alten Ägypter an den Himmelsbeobachtungen und ihrer Fähigkeit, natürliche Zyklen mit Mythen zu verknüpfen.
Obwohl wir möglicherweise nie genau wissen werden, wie die ägyptischen Priester die Form der Milchstraße verstanden, deutet das Detail auf dem Sarg darauf hin, dass sie weit mehr beobachteten, als moderne Annahmen vermuten lassen. Diese Entdeckung bietet nicht nur historische Hinweise, sondern auch ein Symbol für die menschliche Neugier und das Streben nach Wissen über das Universum.
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