SINGAPUR / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ölpreise erlebten einen deutlichen Anstieg, nachdem die OPEC+ Gruppe beschlossen hatte, die Fördermenge im Juli um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Diese Entscheidung kam für viele Marktbeobachter überraschend, die mit einer größeren Erhöhung gerechnet hatten.
Die jüngste Entscheidung der OPEC+ Gruppe, die Ölproduktion im Juli um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, hat die Märkte überrascht und zu einem Anstieg der Ölpreise geführt. Brent-Rohöl-Futures stiegen um 1,34 US-Dollar auf 64,12 US-Dollar pro Barrel, während US West Texas Intermediate um 1,52 US-Dollar auf 62,31 US-Dollar pro Barrel zulegte. Diese Entwicklung folgte auf einen Rückgang der Preise in der Vorwoche.
Die OPEC+, bestehend aus den Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder und ihren Verbündeten, hatte zuvor in den letzten zwei Monaten ähnliche Erhöhungen vorgenommen. Die Entscheidung, die Fördermenge nicht stärker zu erhöhen, wurde als Versuch gewertet, Marktanteile zurückzugewinnen und überproduzierende Mitglieder wie Irak und Kasachstan zu disziplinieren.
Analysten hatten erwartet, dass die OPEC+ eine größere Erhöhung diskutieren würde. Harry Tchilinguirian von der Onyx Capital Group bemerkte, dass eine größere Erhöhung zu einem drastischen Preisverfall geführt hätte. Die aktuelle Erhöhung war bereits in den Futures von Brent und WTI eingepreist.
Kasachstan hat der OPEC mitgeteilt, dass es nicht beabsichtigt, seine Ölproduktion zu reduzieren, was die Spannungen innerhalb der Gruppe verstärkt. Experten von Goldman Sachs prognostizieren, dass die OPEC+ im August eine letzte Erhöhung um 0,41 Millionen Barrel pro Tag umsetzen wird, da die Nachfrage trotz saisonaler Schwankungen stabil bleibt.
In den USA sind die Lagerbestände an Kraftstoffen auf einem niedrigen Niveau, was die Besorgnis über die Versorgungslage in der bevorstehenden Hurrikansaison verstärkt. Analysten von ANZ berichteten von einem starken Anstieg der Benzinnachfrage, was auf den Beginn der US-Fahrsaison zurückzuführen ist.
Die Anzahl der in Betrieb befindlichen Ölbohrinseln in den USA ist in der letzten Woche zum fünften Mal in Folge gesunken, was auf eine mögliche Verlangsamung der US-Ölproduktion hinweist. Dies könnte die globale Angebotslage weiter beeinflussen und die Preise stützen.
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