PathWiper: Neue Bedrohung für die ukrainische Infrastruktur

KIEW / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem beunruhigenden Vorfall wurde die kritische Infrastruktur der Ukraine von einer neuartigen Datenlösch-Malware namens PathWiper angegriffen. Diese Bedrohung wurde von Cisco Talos entdeckt und zeigt die anhaltende Verwundbarkeit der Region gegenüber Cyberangriffen.

Die jüngste Entdeckung der PathWiper-Malware, die gezielt die kritische Infrastruktur der Ukraine angreift, verdeutlicht die anhaltende Bedrohung durch Cyberangriffe in der Region. Forscher von Cisco Talos haben herausgefunden, dass die Angreifer über ein legitimes Endpoint-Management-Framework Zugriff auf die administrativen Konsolen erlangten, um PathWiper auf den verbundenen Endpunkten zu verbreiten. Diese Vorgehensweise deutet darauf hin, dass die Angreifer über umfassende Kenntnisse der eingesetzten Verwaltungstools verfügten.

PathWiper zeigt Ähnlichkeiten mit der HermeticWiper-Malware, die im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2024 entdeckt wurde. Beide Malware-Varianten zielen darauf ab, die Master Boot Record (MBR) und NTFS-bezogene Artefakte zu beschädigen, unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie sie die Datenkorruption auf den identifizierten Laufwerken und Volumes durchführen.

Die Bedrohung durch PathWiper ist ein weiteres Beispiel für die fortlaufende Entwicklung von Wiper-Malware-Varianten, die die Sicherheit der ukrainischen Infrastruktur gefährden. Die Malware ist darauf ausgelegt, die Inhalte von Festplatten und Netzlaufwerken mit zufällig generierten Bytes zu überschreiben, was eine Wiederherstellung der Daten nahezu unmöglich macht. Dies zeigt die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und internationaler Zusammenarbeit zur Abwehr solcher Bedrohungen.

Parallel zu diesen Entwicklungen hat das russische Cybersicherheitsunternehmen BI.ZONE zwei neue Kampagnen von Silent Werewolf aufgedeckt, die Unternehmen in Moldawien und Russland mit Malware infizieren. Diese Angriffe nutzen Phishing-E-Mails, um schädliche Payloads zu verbreiten, und zeigen die zunehmende Komplexität und Raffinesse der eingesetzten Techniken.

In jüngster Zeit sind auch russische Unternehmen Ziel von Cyberangriffen durch die pro-ukrainische Hacktivistengruppe BO Team geworden. Diese Gruppe nutzt eine Vielzahl von Malware-Tools, um maximale Schäden zu verursachen und finanzielle Gewinne zu erzielen. Die Angriffe umfassen das Löschen von Dateien, das Verschlüsseln von Daten und das Erpressen von Lösegeld.

Die fortwährende Bedrohung durch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit und der Entwicklung robusterer Sicherheitsprotokolle. Die Angriffe auf die Ukraine und andere Länder zeigen, dass die Cyberkriegsführung eine ernsthafte Bedrohung für die globale Sicherheit darstellt.

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