Sicherheitslücke in Sitecore XP: Harte Passwörter gefährden Unternehmen

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in der Sitecore Experience Platform (XP) hat erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Unternehmensanwendungen aufgeworfen. Die Plattform, die für Content-Management, digitales Marketing und Analysen genutzt wird, ist in vielen großen Unternehmen weltweit im Einsatz.

Die Sitecore Experience Platform (XP) steht im Mittelpunkt einer neuen Sicherheitsdebatte, nachdem Forscher drei Schwachstellen aufgedeckt haben, die in Kombination zu einer nicht authentifizierten Remote-Code-Ausführung führen können. Diese Schwachstellen betreffen insbesondere die Verwendung von hartcodierten Zugangsdaten, die eine erhebliche Angriffsfläche darstellen. Die Plattform, die in vielen großen Unternehmen wie Banken und Fluggesellschaften eingesetzt wird, bietet umfassende Tools für das Content-Management und die digitale Analyse. Die Entdeckung dieser Schwachstellen wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, Sicherheitspraktiken in Unternehmenssoftware zu überdenken. Eine der Schwachstellen betrifft die Verwendung eines hartcodierten Passworts für den Standardbenutzer ‘sitecoreServicesAPI’, das einfach ‘b’ lautet. Obwohl dieser Benutzer keine Rollen oder Berechtigungen in Sitecore zugewiesen hat, kann er dennoch über das ‘/sitecore/admin’ API-Endpunkt verwendet werden, um eine gültige Sitzung zu erhalten. Dies eröffnet potenziellen Angreifern die Möglichkeit, über eine sogenannte ‘Zip Slip’-Schwachstelle schädlichen Code hochzuladen und auszuführen. Diese Schwachstelle ermöglicht es, speziell gestaltete ZIP-Dateien über den ‘/sitecore/shell/Applications/Dialogs/Upload/Upload2.aspx’-Endpunkt hochzuladen, deren Inhalt dann im Webroot-Verzeichnis abgelegt wird. Ein weiteres Problem stellt eine unbeschränkte Dateiupload-Schwachstelle in den PowerShell-Erweiterungen dar, die ebenfalls zur Remote-Code-Ausführung genutzt werden kann. Diese Schwachstellen sind besonders besorgniserregend, da sie in Versionen der Sitecore-Installer ab 10.1 eingeführt wurden. Unternehmen, die diese Versionen verwenden, sind besonders gefährdet, wenn sie die vorinstallierte Benutzerdatenbank nutzen. Die Sicherheitslücke zeigt, wie wichtig es ist, dass Unternehmen regelmäßig Sicherheitsupdates einspielen und ihre Systeme auf potenzielle Schwachstellen überprüfen. Die Auswirkungen dieser Schwachstellen könnten weitreichend sein, da Sitecore in zahlreichen Umgebungen weltweit eingesetzt wird. Experten raten dringend dazu, die Zugangsdaten zu ändern und die neuesten Patches zu installieren, um das Risiko eines Angriffs zu minimieren. Die Entdeckung dieser Schwachstellen unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitspraktiken in der Softwareentwicklung zu überdenken und sicherzustellen, dass hartcodierte Zugangsdaten vermieden werden. In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer raffinierter werden, ist es unerlässlich, dass Unternehmen proaktiv handeln, um ihre Systeme zu schützen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!