Türkei verschärft Krypto-Regulierung zur Bekämpfung von Finanzkriminalität

ANKARA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Türkei plant, strengere Vorschriften für Krypto-Transaktionen einzuführen, um Geldwäsche und Finanzkriminalität zu bekämpfen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Vorgehens der Regierung zur Überwachung von Krypto-Dienstleistern.

Die türkische Regierung hat angekündigt, die Regulierung von Kryptowährungen zu verschärfen, um illegale Finanzaktivitäten einzudämmen. Laut Berichten aus der Branche wird von Krypto-Plattformen erwartet, dass sie detaillierte Informationen über den Ursprung und Zweck jeder Transaktion sammeln. Nutzer müssen eine Transaktionsbeschreibung mit mindestens 20 Zeichen angeben. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Kryptowährungen nicht für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche oder Betrug genutzt werden. Zusätzlich zu den Transaktionsbeschreibungen müssen Plattformen Haltefristen für Krypto-Abhebungen einführen, wenn die Travel Rule nicht anwendbar ist. Dies umfasst eine Verzögerung von 48 Stunden für die meisten Abhebungen und 72 Stunden für die erste Abhebung von einem Konto. Diese neuen Vorschriften sind Teil eines umfassenderen Vorgehens des türkischen Finanzministeriums, das seine Aufsicht über Krypto-Asset-Dienstleister verstärkt. Um den schnellen Abfluss illegaler Gelder zu verhindern, insbesondere aus Verbrechen wie illegalem Glücksspiel und Betrug, plant das Ministerium auch tägliche und monatliche Limits für Stablecoin-Transfers einzuführen. Nutzer dürfen maximal 3.000 US-Dollar pro Tag und 50.000 US-Dollar pro Monat transferieren. Plattformen, die die Travel Rule vollständig einhalten, dürfen diese Limits verdoppeln. Der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek betonte, dass das Ziel darin besteht, den kriminellen Missbrauch einzudämmen, ohne legitime Aktivitäten zu behindern. Plattformen, die die neuen Vorschriften nicht einhalten, könnten mit verschiedenen rechtlichen und finanziellen Sanktionen, einschließlich Lizenzentzug, konfrontiert werden. Transaktionen im Zusammenhang mit Liquiditätsbereitstellung, Market Making und Arbitrage, bei denen die Herkunft der Mittel nachgewiesen werden kann, sind von den Limits ausgenommen, sofern sie unter der Verantwortung der jeweiligen Plattform überwacht werden. Diese neuen Vorschriften sind ein bedeutender Schritt der Türkei, ihre Krypto-Regulierung an internationale Standards anzupassen, einschließlich des europäischen MiCA-Rahmens. Im März führte das türkische Kapitalmarktamt Lizenz- und Betriebsregeln für Krypto-Dienstleister ein, die nationale Aufsicht mit globalen Standards in Einklang bringen. Die neuen Regeln setzen strenge Anforderungen für die Gründung von Krypto-Dienstleistern in der Türkei, einschließlich Kriterien für die Führungskräfte, Aktionärsstrukturen und Mindestkapitalanforderungen. Krypto-Börsen müssen mindestens 4,1 Millionen US-Dollar an Kapital halten, während Verwahrstellen 13,7 Millionen US-Dollar benötigen.

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