FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich das XRP Ledger in ihrem DLT-Sandbox-Programm getestet, um die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie für den Anleihenhandel zu erkunden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in einem bemerkenswerten Schritt das XRP Ledger in ihre DLT-Sandbox aufgenommen, um die Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Anleihenhandel zu untersuchen. Dieses Experiment, das von der litauischen Fintech-Firma Axiology durchgeführt wird, nutzt eine private, genehmigungspflichtige Infrastruktur, die auf dem Open-Source-Code des XRP Ledgers basiert. Obwohl die Technologie von Ripple inspiriert ist, bleibt das System unabhängig und konzentriert sich auf die Optimierung von Handel, Abwicklung und Verwahrung tokenisierter Vermögenswerte.
Im Rahmen des Tests wurden drei wesentliche Ereignisse simuliert: die Primärausgabe, die Kuponzahlungen und die Rückzahlung bei Fälligkeit. Dabei wurde die Abwicklung von Zentralbankgeld durch die Trigger-Lösung der Banque de France unterstützt. Während der Ausgabephase sendet ein Knoten den Vermögenswertbetrag vom operativen Wallet des Emittenten an ein erstelltes Treuhand-Wallet, das eine XRP-Zahlungstransaktion verwendet. Anschließend überträgt der Betreiber den Vermögenswertbetrag vom Treuhand-Wallet auf das Wallet des Endanlegers, wodurch die Lieferung gegen Zahlung (DVP) abgeschlossen wird.
Bei der Rückzahlung kehrt sich der Prozess um: Der Knoten sendet den Vermögenswertbetrag vom Wallet des Endanlegers an das Treuhand-Wallet, und der Betreiber überträgt den Betrag schließlich vom Treuhand-Wallet auf das operative Wallet des Emittenten, wodurch die DVP abgeschlossen und der Verbrennungsprozess eingeleitet wird. Diese detaillierten Schritte zeigen, dass die gesamte Transaktion innerhalb eines genehmigungspflichtigen Ledgers stattfand, ohne dass öffentliche Netzwerke oder Liquiditätspools einbezogen wurden.
Axiology verfolgt mit diesem Test das Ziel, die Leistung und Zuverlässigkeit der Synchronisierung von Lieferung gegen Zahlung in Zentralbankeuros mit einem tokenisierten Anleihen-Ledger zu prüfen. Für die EZB ist dies nur eines von vielen Experimenten, das neben anderen Technologien wie Canton, Corda und Ethereum-Varianten durchgeführt wird. Die Ergebnisse sollen die Architektur einer möglichen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) im Großhandel beeinflussen.
Die Tatsache, dass die EZB die Technologie von Ripple getestet hat, jedoch in einer abgeschotteten Umgebung, wirft Fragen auf. Für Befürworter ist es eine technische Bestätigung, während Skeptiker darin einen Hinweis darauf sehen, dass Regulierungsbehörden weiterhin vorsichtig gegenüber offenen Netzwerken sind. Trotz der technischen Validierung bleibt die Tür zur öffentlichen Akzeptanz der Technologie vorerst verschlossen.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung notierte XRP bei 2,18 US-Dollar, was einem Anstieg von 13 % seit dem Tiefstand von 1,90 US-Dollar am Sonntag entspricht.
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