Trumps Einfluss auf US Steel: Eine goldene Aktie mit weitreichenden Folgen

HARRISBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Kauf von U.S. Steel durch Nippon Steel hat nicht nur die Stahlindustrie aufgerüttelt, sondern auch politische Wellen geschlagen. Im Zentrum steht die sogenannte ‘goldene Aktie’, die Präsident Donald Trump eine besondere Machtposition einräumt.

Der Kauf von U.S. Steel durch das japanische Unternehmen Nippon Steel hat in den USA für erhebliches Aufsehen gesorgt. Im Rahmen der Übernahme wurde eine sogenannte ‘goldene Aktie’ eingeführt, die dem amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten besondere Entscheidungsbefugnisse einräumt. Diese Regelung ist Teil eines nationalen Sicherheitsabkommens, das von den US-Behörden, insbesondere dem Finanz- und dem Handelsministerium, überwacht wird.

Die ‘goldene Aktie’ erlaubt es dem Präsidenten, einen Vorstandsposten zu besetzen und bei Entscheidungen mitzuwirken, die die heimische Stahlproduktion und den Wettbewerb mit ausländischen Herstellern betreffen. Während der Amtszeit von Donald Trump liegt diese Macht direkt in seinen Händen oder in denen einer von ihm benannten Person. Bei zukünftigen Präsidenten wird diese Kontrolle auf das Finanz- und Handelsministerium übergehen.

Diese spezielle Regelung wurde eingeführt, nachdem Trump zunächst angekündigt hatte, den Deal zu blockieren, ähnlich wie sein Vorgänger Joe Biden. Doch nach seiner Amtsübernahme änderte Trump seine Meinung und stimmte dem Kauf zu, was er als ‘Partnerschaft’ zwischen den beiden Unternehmen bezeichnete.

Der Kauf von U.S. Steel durch Nippon Steel, der letzte Woche abgeschlossen wurde, macht das amerikanische Unternehmen zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des japanischen Stahlriesen. Dies geschah trotz erheblicher Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und des Widerstands der United Steelworkers sowie politischer Spannungen in Pennsylvania, wo U.S. Steel seinen Hauptsitz hat.

Die Übernahme wird U.S. Steel zur viertgrößten Stahlfirma der Welt machen, in einem Markt, der von chinesischen Unternehmen dominiert wird. Analysten erwarten, dass Nippon Steels fortschrittliche Technologie die veralteten Produktionsprozesse von U.S. Steel modernisieren wird, unterstützt durch eine Investition von 11 Milliarden US-Dollar in die Modernisierung der Anlagen.

Um den Deal zu sichern, musste Nippon Steel seine Kapitalzusagen erhöhen und die ‘goldene Aktie’ einführen, die Trump das Recht gibt, einen unabhängigen Direktor zu ernennen und ein Vetorecht bei bestimmten Entscheidungen zu haben. Dazu gehören unter anderem die Reduzierung der Kapitalzusagen, die Änderung des Firmennamens oder des Hauptsitzes von U.S. Steel, das Schließen oder Stilllegen von Werken sowie die Verlagerung von Produktion oder Arbeitsplätzen ins Ausland.

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