BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Übernahme des Pringles-Herstellers Kellanova durch Mars hat die Europäische Union alarmiert und zu einer umfassenden kartellrechtlichen Untersuchung geführt.
Die Europäische Union hat eine kartellrechtliche Untersuchung gegen die geplante Übernahme von Kellanova, dem Hersteller der beliebten Pringles-Chips, durch den US-amerikanischen Snackriesen Mars eingeleitet. Die EU-Kommission äußerte Bedenken, dass der Zusammenschluss die Verhandlungsposition von Mars gegenüber europäischen Einzelhändlern erheblich stärken könnte, was letztlich zu höheren Preisen für Verbraucher führen könnte.
Der Deal, der im August letzten Jahres angekündigt wurde und ein Volumen von 35,9 Milliarden US-Dollar umfasst, soll Mars zwei neue milliardenschwere Marken, Pringles und Cheez-It, einbringen. Mars verfolgt mit dieser Akquisition das Ziel, seine Marktpräsenz in schnell wachsenden Regionen wie Afrika und Lateinamerika zu stärken.
Die EU-Kommission reagierte auf die Besorgnis von Einzelhändlern aus den 27 Mitgliedsstaaten, die befürchten, dass Mars durch die Übernahme von Kellanova eine zu dominante Marktstellung erlangen könnte. EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera betonte, dass die Übernahme von Kellanova, zu deren Portfolio auch die beliebten Kellogg’s-Cerealien gehören, die Produktvielfalt von Mars erheblich erweitern würde.
Angesichts der aktuellen Inflation und der hohen Lebensmittelpreise in Europa sei es von entscheidender Bedeutung, dass diese Übernahme nicht zu einer weiteren Verteuerung der Einkaufskörbe führt, so Ribera weiter. Die EU werde daher eine eingehende Untersuchung durchführen, um die Auswirkungen des Deals auf die Preise der von beiden Unternehmen angebotenen Produkte zu bewerten.
Mars verteidigte die geplante Übernahme und argumentierte, dass sie den Verbrauchern mehr Auswahl und Innovation bieten würde. Das Unternehmen zeigte sich enttäuscht über die Untersuchung, äußerte jedoch Optimismus, dass diese positiv abgeschlossen werde. Mars betonte zudem seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Behörden.
Eine Entscheidung der EU-Kommission wird bis zum 31. Oktober erwartet. Die Untersuchung könnte weitreichende Folgen für den europäischen Lebensmittelmarkt haben, insbesondere wenn sie zu Auflagen oder gar einem Verbot der Übernahme führen sollte.
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