WETZLAR / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine der wenigen verbliebenen Prototypen der Leica I Kleinbildkamera hat bei einer Auktion in Wetzlar einen neuen Besitzer gefunden. Der Verkaufspreis von 7,2 Millionen Euro übertraf alle Erwartungen und unterstreicht den historischen Wert dieser Kamera.
Die Versteigerung einer seltenen Leica-Kamera in Wetzlar hat für Aufsehen gesorgt. Ein Prototyp der Leica I aus der sogenannten 0-Serie wurde für beeindruckende 7,2 Millionen Euro verkauft. Diese Kamera, die vor 102 Jahren hergestellt wurde, ist eines der wenigen erhaltenen Exemplare und hat die Seriennummer 112. Der ursprüngliche Schätzpreis lag zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro, was den erzielten Preis umso bemerkenswerter macht.
Die 0-Serie war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der Kleinbildfotografie. Sie diente als Prototyp für die Leica I, die 1923 auf den Markt kam und den Grundstein für den weltweiten Erfolg des Unternehmens aus Wetzlar legte. Von den ursprünglich 22 produzierten Kameras dieser Serie ist der Verbleib nur von etwa der Hälfte bekannt, was die Seltenheit und den Wert des versteigerten Exemplars erklärt.
Interessanterweise wurde die Kamera ursprünglich an Oskar Barnack, den Erfinder der Kleinbildkamera, ausgeliefert. Wer der neue Besitzer ist, bleibt jedoch ein Geheimnis. Die Auktion fand im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Leica Camera AG statt, die an die Einführung der ersten in Serie gefertigten Kleinbildkamera vor 100 Jahren erinnert.
Die Veranstaltung zog zahlreiche Interessierte aus aller Welt an, darunter prominente Persönlichkeiten wie der amerikanische Schauspieler Jason Momoa und der deutsche Schauspieler Armin Rohde. Auch aus Ländern wie Indien, Südafrika und Japan reisten Sammler und Enthusiasten nach Mittelhessen, um an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen.
Leica selbst verzeichnete im Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatzrekord von fast 600 Millionen Euro und plant, bald ein Smartphone mit Leica-Optik auf den europäischen Markt zu bringen. Das Unternehmen feiert sein Jubiläum mit verschiedenen Ausstellungen und Events, bei denen unter anderem Fotos des britischen Sängers Jamie Cullum zu sehen sind.
Der Verkauf dieser historischen Kamera zeigt nicht nur die anhaltende Faszination für analoge Fotografie, sondern auch die Bedeutung von Leica als Pionier in der Fototechnik. Die hohe Nachfrage und der erzielte Preis spiegeln das Interesse und die Wertschätzung wider, die Sammler und Enthusiasten für solche seltenen Stücke haben.
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