Deutschland verschärft Gesetze gegen Lachgas und K.o.-Tropfen

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland plant umfassende gesetzliche Maßnahmen, um den Zugang zu Lachgas und K.o.-Tropfen zu erschweren. Diese Substanzen, die zunehmend in Partyszenen und für kriminelle Zwecke missbraucht werden, stehen im Fokus eines neuen Gesetzesentwurfs, der den Schutz von Minderjährigen und die öffentliche Gesundheit verbessern soll.

In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit hat das deutsche Bundeskabinett einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Zugang zu Lachgas und K.o.-Tropfen erheblich einschränken soll. Diese Initiative, die von Gesundheitsministerin Nina Warken vorangetrieben wird, zielt darauf ab, den Erwerb und Besitz von Lachgas durch Minderjährige zu verbieten und die Verfügbarkeit von K.o.-Tropfen drastisch zu reduzieren.

Lachgas, auch bekannt als Distickstoffmonoxid, wird häufig als Partydroge missbraucht, indem es über Luftballons inhaliert wird, um einen kurzen Rauschzustand zu erzeugen. Ursprünglich in der Medizin als leichtes Betäubungsmittel eingesetzt, birgt der Missbrauch von Lachgas erhebliche Gesundheitsrisiken, darunter Bewusstseinsverluste und bleibende Nervenschäden. Besonders bei Jugendlichen ist die Droge aufgrund ihres einfachen Zugangs und der geschmacksverstärkten Varianten beliebt.

Der Gesetzentwurf sieht vor, den Verkauf von Lachgas an Minderjährige zu verbieten und den Online-Handel sowie den Verkauf über Selbstbedienungsautomaten zu regulieren. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Kinder und Jugendliche leicht an die Substanz gelangen können. Trotz der strengen Regelungen wird es Ausnahmen für die Verwendung von Lachgas in Sprühsahne geben, um die Zubereitung von Schlagsahne nicht zu beeinträchtigen.

Zusätzlich zu den Maßnahmen gegen Lachgas richtet sich der Entwurf auch gegen die Chemikalien Gamma-Butyrolacton und 1,4-Butandiol, die als K.o.-Tropfen bekannt sind. Diese Substanzen können heimlich in Getränke gemischt werden, um die Opfer bewusstlos zu machen. Der Gesetzesentwurf sieht ein umfassendes Umgangsverbot vor, das die Herstellung und den Handel mit diesen Chemikalien erheblich einschränken soll.

Gesundheitsministerin Warken betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahmen, um die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu schützen. Der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck unterstützte diese Ansicht und warnte vor den Gefahren, die von Lachgas und K.o.-Tropfen ausgehen. Er betonte, dass Lachgas keinesfalls als harmloser Partygag angesehen werden sollte.

Der Entwurf wird nun dem Bundestag zur Verabschiedung vorgelegt, mit einer geplanten Inkraftsetzung drei Monate nach Verkündung. Diese Frist soll Unternehmen die Möglichkeit geben, sich auf die neuen Bestimmungen einzustellen. Auch wenn frühere Versuche, ähnliche Maßnahmen umzusetzen, gescheitert sind, zeigt sich die Regierung entschlossen, die Gesetzeslücken zu schließen und die öffentliche Sicherheit zu erhöhen.

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