LONDON (IT BOLTWISE) – Nach einem langen und zähen Rechtsstreit hat der ehemalige HSBC-Händler Mark Johnson endlich Gerechtigkeit erfahren. Ein US-Berufungsgericht hat seine Verurteilung wegen Betrugs aufgehoben, die auf Vorwürfen der Manipulation von Devisenkursen basierte.
Mark Johnson, ein ehemaliger Händler der HSBC, hat nach neun Jahren des Kampfes um seine Unschuld einen bedeutenden Sieg errungen. Ein US-Berufungsgericht hat seine Verurteilung wegen Betrugs aufgehoben, die auf Vorwürfen beruhte, er habe Devisenkurse manipuliert. Johnson war 2017 verurteilt worden, nachdem er angeblich den Wert des britischen Pfunds vor einem großen Devisengeschäft für HSBCs Kunden Cairn Energy in die Höhe getrieben hatte.
Die Anklage behauptete, Johnson habe mit einem Kollegen zusammengearbeitet, um den Pfundkurs zu erhöhen, bevor ein 3,5 Milliarden Dollar schwerer Handel ausgeführt wurde. Dies sollte HSBC einen schnellen Gewinn verschaffen, indem der Handel zu einem höheren Kurs für den Kunden abgeschlossen wurde. Diese Praxis, bekannt als ‘Front-Running’, wurde von der Anklage als illegal dargestellt.
Jedoch argumentierte Johnsons Verteidigung, dass das Vorgehen als ‘Pre-Hedging’ bekannt sei und in der Branche üblich sei, um Risiken zu managen. Diese Argumentation wurde von der ACI Financial Markets Association unterstützt, die betonte, dass Johnsons Handlungen im Einklang mit den Branchenstandards standen.
Die Wende kam, als ein US-Gericht 2023 das Gesetz, das zur Verurteilung von Johnson verwendet wurde, aufhob. Dies ermöglichte eine neue Berufung, die schließlich zu seinem Freispruch führte. Johnsons Anwältin, Alexandra Shapiro, äußerte ihre Freude über das Urteil und betonte, dass der Fall nie hätte vor Gericht gebracht werden sollen.
Johnsons Verhaftung im Jahr 2016 erfolgte unter dramatischen Umständen, als er mit seinem Sohn und einem Freund auf dem Weg zum Flughafen JFK war. Die Verhaftung erfolgte nur wenige Tage nach Forderungen im US-Kongress, HSBC-Mitarbeiter strafrechtlich zu verfolgen, die zuvor der Justiz entgangen waren.
Der Fall von Mark Johnson wirft ein Schlaglicht auf die komplexen rechtlichen und ethischen Fragen im internationalen Finanzwesen. Während seine Freilassung ein persönlicher Triumph ist, bleibt die Debatte über die Grenzen legaler Handelspraktiken bestehen. Die Entscheidung des Gerichts könnte weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung von Finanzmärkten haben und die Diskussion über die Definition von Marktmanipulation neu entfachen.
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