US-Kongress kürzt Milliardenhilfen für öffentlichen Rundfunk

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer knappen Entscheidung hat der US-Kongress ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das milliardenschwere Hilfen für den öffentlichen Rundfunk streicht. Diese Maßnahme, die von Präsident Donald Trump unterstützt wird, könnte weitreichende Folgen für die Medienlandschaft in den USA haben.

Der US-Kongress hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das die finanziellen Mittel für den öffentlichen Rundfunk drastisch reduziert. Diese Entscheidung, die von Präsident Donald Trump befürwortet wird, hat sowohl in politischen als auch in medialen Kreisen für Aufsehen gesorgt. Die Einsparungen betreffen insbesondere die Corporation for Public Broadcasting (CPB), die lokale Rundfunksender im ganzen Land unterstützt.

Mit einer knappen Mehrheit von 216 zu 213 Stimmen hat das Repräsentantenhaus die Kürzungen beschlossen. Besonders betroffen sind die bereits zugesagten Mittel von 1,1 Milliarden US-Dollar für die CPB. Diese Mittel sind entscheidend für die Aufrechterhaltung des Betriebs von Sendern wie NPR und PBS, die in ländlichen Gebieten eine wichtige Informationsquelle darstellen.

Die Entscheidung wird von der Trump-Administration als Akt der fiskalischen Vernunft dargestellt. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt argumentierte, dass der öffentliche Rundfunk eine parteiische Agenda verfolge und die Kürzungen daher gerechtfertigt seien. Diese Sichtweise wird jedoch von den Demokraten scharf kritisiert, die vor den negativen Auswirkungen auf die Medienvielfalt und die Informationsversorgung in ländlichen Regionen warnen.

Chuck Schumer, der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, bezeichnete die Entscheidung als düster für Amerika. Er betonte, dass gerade in Krisenzeiten wie bei Naturkatastrophen die lokalen Sender unverzichtbar seien. Die Kürzungen könnten dazu führen, dass diese Sender ihre Dienste einschränken oder sogar einstellen müssen.

Die finanzielle Abhängigkeit der öffentlichen Rundfunksender von den Bundesmitteln ist erheblich. Während NPR nur etwa ein Prozent seiner Finanzierung direkt von der Regierung erhält, sind die 246 Mitgliedsinstitutionen wesentlich stärker auf diese Mittel angewiesen. Bei PBS machen die Bundesmittel sogar bis zu 15 Prozent der Finanzierung aus, was die Bedeutung der Zuwendungen unterstreicht.

Trump hatte im Vorfeld Druck auf seine Parteikollegen ausgeübt, das Gesetz zu unterstützen. Er argumentierte, dass es notwendig sei, um das “Monstrum” des öffentlichen Rundfunks zu zähmen. Der republikanische Senator Ted Cruz äußerte die Hoffnung auf weitere Kürzungen in der Zukunft.

Gleichzeitig treibt Trump ein Gesetz voran, das in anderen Bereichen höhere Staatsausgaben vorsieht. Dies könnte das Haushaltsdefizit der USA in den nächsten zehn Jahren um geschätzte 3,3 Billionen US-Dollar erhöhen. Diese widersprüchliche Finanzpolitik wirft Fragen über die Prioritäten der Regierung auf.

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