LEVERKUSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Bayer steht vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte. Der Konzern, der einst als Vorreiter in der Chemie- und Pharmabranche galt, kämpft mit den Nachwirkungen der Monsanto-Übernahme und den damit verbundenen Glyphosat-Problemen. CEO Bill Anderson, der seit 2023 die Geschicke des Unternehmens leitet, hat nun drei weitere Jahre Zeit erhalten, um Bayer wieder auf Kurs zu bringen.
Die Entscheidung, Bill Anderson weitere drei Jahre als CEO von Bayer zu belassen, ist sowohl ein Vertrauensbeweis als auch ein Eingeständnis der Komplexität der aktuellen Herausforderungen. Die Übernahme von Monsanto hat Bayer in eine finanzielle und strategische Zwickmühle gebracht, die durch die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat noch verschärft wird. Anderson, der zuvor als Technologiemanager bei Roche tätig war, hat sich als Krisenmanager bewährt, indem er einen rigorosen Sparkurs eingeführt hat.
Seit seinem Amtsantritt wurden 11.000 Stellen abgebaut, vor allem im mittleren Management, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Diese Maßnahmen sollen bis 2026 Einsparungen von zwei Milliarden Euro bringen. Doch während Investoren die neue Effizienz begrüßen, klagen viele Mitarbeiter über Entfremdung und Überlastung. Die interne Kommunikation wurde modernisiert, Entscheidungswege gestrafft, doch der innovative Geist des Konzerns scheint in Teilen verloren gegangen zu sein.
Der Aktienkurs von Bayer spiegelt die Unsicherheiten wider. Von einem Höchststand von über 140 Euro ist er auf rund 27 Euro gefallen, was eine Halbierung während Andersons Amtszeit bedeutet. Analysten sehen in den jüngsten Kursgewinnen eher eine technische Erholung als eine substanzielle Trendwende. Bayer konzentriert sich derzeit mehr auf Schadensbegrenzung als auf Wachstum, was die Kapitalmärkte skeptisch macht.
Die Verlängerung von Andersons Amtszeit bis 2029 zeigt, dass der Aufsichtsrat keine besseren Optionen sieht oder sich nicht eingestehen will, dass der Turnaround schwieriger ist als angenommen. Was Anderson fehlt, ist eine strategische Neupositionierung jenseits von Kostenkürzungen und Risikominimierung. Die Hoffnung liegt darauf, dass in den USA bald Klarheit herrscht und nicht noch mehr juristisches Chaos entsteht.
Ob die Verlängerung als Signal der Stabilität oder als Ausdruck der Verzweiflung wahrgenommen wird, hängt nun davon ab, ob Anderson Bayer mehr zu bieten hat als Prozessmanagement. Anleger, Belegschaft und Öffentlichkeit warten auf einen Plan B. B wie Bayer. Oder besser: wie Befreiung.
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