Cyberangriffe auf Taiwans Halbleiterindustrie und US Nationalgarde

TAIPEI / WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer beunruhigenden Entwicklung der Cybersicherheitslandschaft wurden Taiwans Halbleiterindustrie und die US-amerikanische Nationalgarde Ziel von Cyberangriffen, die von staatlich unterstützten chinesischen Hackergruppen durchgeführt wurden.

Die jüngsten Cyberangriffe auf Taiwans Halbleiterindustrie und die US-amerikanische Nationalgarde werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedrohung durch staatlich unterstützte Hackergruppen. Laut einem Bericht von Proof Point wurden zwischen März und Juni 2025 mehrere Organisationen, die in der Herstellung, dem Design und der Prüfung von Halbleitern tätig sind, von chinesischen Hackergruppen ins Visier genommen. Diese Angriffe zielten auch auf die Lieferkette und Finanzanalysten, die sich auf den taiwanesischen Halbleitermarkt spezialisiert haben. Die Angreifer nutzten Spear-Phishing-Kampagnen, um Cobalt Strike und maßgeschneiderte Backdoors wie Voldemort einzuschleusen.

Parallel dazu wurde bekannt, dass die chinesische Hackergruppe Salt Typhoon neun Monate lang unentdeckt in einem Netzwerk der US-amerikanischen Nationalgarde operierte. Dabei stahlen sie Netzwerkkonfigurationsdateien und Administratoranmeldedaten, die potenziell zur Kompromittierung weiterer Regierungsnetzwerke genutzt werden könnten. Diese Gruppe ist bekannt dafür, alte Schwachstellen in Netzwerkgeräten auszunutzen, insbesondere in Cisco-Routern.

Die zunehmende Komplexität und Raffinesse solcher Angriffe verdeutlicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und internationaler Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit. Experten betonen, dass die Verteidigung gegen solche Bedrohungen nicht nur technische Lösungen, sondern auch strategische Ansätze erfordert, um die Resilienz kritischer Infrastrukturen zu stärken.

In einem weiteren Schritt zur Verbesserung der Cybersicherheit plant der US-Kongress, die Auswirkungen von Stuxnet auf die iranische Nuklearanlage vor 15 Jahren zu untersuchen, um daraus Lehren für den Schutz kritischer Infrastrukturen zu ziehen. Diese Untersuchung soll helfen, die aktuellen Bedrohungen besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.

Währenddessen haben Forscher von DomainTools eine neue Methode entdeckt, bei der Hacker Malware in DNS-Einträgen verstecken. Diese Technik erschwert die Erkennung durch traditionelle Sicherheitstools erheblich. Angreifer kodieren Malware in hexadezimaler Form und verteilen sie über Hunderte von Subdomains, wodurch sie E-Mail- und Webfilter umgehen können. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, auch DNS-Verkehr zu überwachen, um solche Bedrohungen zu erkennen.

Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen die Dringlichkeit, die Cybersicherheitsstrategien zu überdenken und anzupassen. Unternehmen und Regierungen weltweit müssen ihre Verteidigungsmechanismen kontinuierlich aktualisieren, um den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen gerecht zu werden.

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