US-Militär: Aufholjagd im Drohnenkrieg

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die moderne Kriegsführung hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt, wobei Drohnen eine zentrale Rolle spielen. Während Länder wie die Ukraine und Israel bereits erhebliche Fortschritte in der Nutzung und Produktion von Drohnen gemacht haben, steht das US-Militär vor der Herausforderung, in diesem Bereich aufzuholen.

Die Bedeutung von Drohnen in der modernen Kriegsführung ist unbestreitbar. Bereits vor dem Angriff auf Pearl Harbor im Jahr 1941 demonstrierte die britische Royal Navy die Zukunft der Kriegsführung mit einem Überraschungsangriff durch trägergestützte Torpedobomber. Heute sind es kleine Drohnen, die von hinter den feindlichen Linien gestartet werden, die das Potenzial haben, die wertvollsten Waffensysteme eines Gegners zu zerstören.

Das Pentagon hat kürzlich eine Reihe neuer Initiativen angekündigt, um das US-Militär an die Spitze der Drohnenkriegsführung zu bringen. Doch der Weg dorthin ist lang. Derzeit ist das US-Militär weit davon entfernt, die Fähigkeit der Ukraine zur Massenproduktion und Nutzung kleiner Drohnen zu erreichen. Ein ehemaliger Verteidigungsbeamter betonte, dass der Vergleich etwas unfair sei, da sowohl die Ukraine als auch Israel existenzielle Bedrohungen gegenüberstehen.

Verteidigungsminister Pete Hegseth hat kürzlich Änderungen angekündigt, wie das US-Militär kleine Drohnen erwirbt und einsetzt. Diese Änderungen könnten einen Schritt nach vorne bedeuten, um die amerikanische Verteidigungsindustrie in die Lage zu versetzen, Drohnen in dem Maßstab zu produzieren, wie es die Ukraine tut. In einem Memo vom 10. Juli forderte Hegseth, dass bis Ende 2026 jede Einheit über kostengünstige, entbehrliche Drohnen verfügen soll, wobei der Schwerpunkt auf der Ausrüstung von Kampfeinheiten im Indo-Pazifik-Raum liegt.

Ein wesentlicher Wandel besteht darin, dass kleine Drohnen eher als Munition denn als Flugzeuge betrachtet werden sollen, was es dem US-Militär ermöglicht, viel mehr davon zu kaufen. Caitlin Lee von der RAND Corporation erklärte, dass diese Entscheidung die Tatsache anerkennt, dass für diese Drohnen keine strengen FAA-Flugbeschränkungen erforderlich sind.

In einem zukünftigen Krieg könnten kleine Drohnen den Verbündeten und Partnern der USA helfen, eine Invasion abzuwehren und Zeit zu gewinnen, bis das amerikanische Militär seine fortschrittlicheren Waffensysteme einsetzen kann. Die Armee hat bereits einige Lektionen über den Einsatz kleiner Drohnen auf dem Schlachtfeld in ihre Ausbildungszentren integriert, wie der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa, Generalleutnant a.D. Ben Hodges, erklärte.

Die Frage bleibt, ob das US-Militär in der Lage sein wird, kleine Drohnen schnell genug zu produzieren und einzusetzen, um sich an die neuen Realitäten des Schlachtfelds anzupassen, oder ob es von einem Gegner überrascht wird, der viel weiter fortgeschritten ist. Diese Thematik wird auch in einem Video von Task & Purpose ausführlich behandelt.

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