Umweltbedenken beim LNG-Terminal auf Rügen: Forderungen nach Transparenz

RÜGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussionen um das LNG-Terminal auf Rügen nehmen an Intensität zu, da die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf die Einhaltung von Umweltauflagen drängt.

Die Debatte um das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen hat in den letzten Tagen an Fahrt aufgenommen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat darauf hingewiesen, dass die Übergangsfrist für den Betrieb des Terminals ohne Landstromversorgung abgelaufen ist. Ursprünglich war der Betreiberfirma Deutsche Regas ein Betrieb ab 2025 nur mit Landstromversorgung gestattet worden. Für den Betrieb ohne Landstromversorgung über den 31. Juli hinaus hätte das Unternehmen wichtige Messdaten und Nachweise zu Luftschadstoff- und Lärmemissionen erbringen müssen.

Die DUH hat mehrfach bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU), nachgefragt, ob die erforderlichen Informationen vorgelegt wurden. Bisher blieb eine Antwort aus, was die DUH dazu veranlasst hat, Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus aufzufordern, die Nachweise entweder öffentlich zu machen oder bei Nichtvorliegen einen Betriebsstopp anzuordnen. Die DUH betont, dass die potenziellen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen vollständig geprüft und ausgeräumt werden müssen.

Die Intransparenz der Behörde und des Betreibers sorgt für Unmut bei den Anwohnern, die über anhaltende Lärmbelästigungen klagen. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert das Schweigen der Verantwortlichen und fordert die sofortige Veröffentlichung der Messdaten. Der Weiterbetrieb des Terminals dürfe nur erfolgen, wenn die geforderten Daten vorliegen und klar sei, dass Umwelt und Menschen nicht gefährdet werden.

In der Zwischenzeit hat die Deutsche Regas bekannt gegeben, dass das Terminal in Mukran im zweiten Quartal 2025 mit mehr als zehn Terawatt-Stunden Einspeiseleistung den höchsten Wert in seiner Geschichte erzielt hat. Dies stellt einen deutschlandweiten Spitzenwert unter den LNG-Terminals dar und unterstreicht die Bedeutung des Terminals für die Versorgungssicherheit Deutschlands.

Ingo Wagner, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Regas, hebt die Leistungsfähigkeit des Terminals hervor und betont, dass mehr Erdgas in das deutsche Netz eingespeist wurde als von jedem anderen LNG-Import-Terminal in Deutschland. Dies sei ein Beweis für die Zuverlässigkeit und Flexibilität der Unternehmensangebote und ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern.

Die Zukunft des LNG-Terminals auf Rügen bleibt ungewiss, da die Diskussionen um Umweltauflagen und die Notwendigkeit einer Landstromversorgung weitergehen. Die DUH und andere Umweltorganisationen werden die Entwicklungen genau beobachten und weiterhin auf Transparenz und Einhaltung der Umweltstandards drängen.

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