WIESBADEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Trend zum Einkaufen auf Pump setzt sich in Deutschland fort. Die Schufa verzeichnet erstmals über zehn Millionen neue Ratenkredite innerhalb eines Jahres. Besonders Kleinkredite unter 1.000 Euro sind stark im Kommen, was Verbraucherschützer alarmiert.

In Deutschland erlebt der Markt für Ratenkredite einen bemerkenswerten Aufschwung. Laut aktuellen Daten der Schufa wurden im vergangenen Jahr erstmals über zehn Millionen neue Ratenkredite aufgenommen. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Kleinkrediten unter 1.000 Euro, die mittlerweile fast die Hälfte aller neuen Ratenkredite ausmachen.
Der Trend zu Kleinkrediten wird vor allem durch das “Buy Now – Pay Later”-Modell im Online-Handel befeuert. Verbraucher können so schnell und unkompliziert per Mausklick einkaufen, ohne die sofortige finanzielle Belastung zu spüren. Diese Entwicklung birgt jedoch Risiken, da viele Verbraucher ihre finanzielle Leistungsfähigkeit überschätzen und in die Schuldenfalle geraten könnten.
Verbraucherschützer warnen vor den Gefahren einer Überschuldung durch die zunehmende Anzahl an Kleinkrediten. Ole Schröder, Vorstandsmitglied der Schufa, betont, dass die Verbraucher leicht den Überblick über ihre monatlichen Raten verlieren könnten. Trotz dieser Bedenken zeigt die Schufa-Analyse, dass die meisten Ratenkredite vertragsgemäß bedient werden. Nur 1,9 Prozent der Verträge weisen Rückzahlungsprobleme auf.
Die EU hat auf diese Entwicklung reagiert und eine neue Verbraucherkreditrichtlinie erlassen, die auch für Minikredite eine Kreditwürdigkeitsprüfung vorschreibt. Diese Maßnahme soll Haushalte mit geringem Einkommen vor übermäßiger Verschuldung schützen. Bis November 2025 müssen die EU-Mitgliedstaaten diese Vorgaben in nationales Recht umsetzen.

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