REDMOND / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kritische Sicherheitslücke in Microsofts Entra ID Plattform hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Sicherheitsforscher Dirk-Jan Mollema entdeckte, dass er mit einem speziellen Token nahezu jeden Entra-ID-Tenant kompromittieren konnte. Microsoft hat die Schwachstelle mittlerweile behoben, doch die Tragweite des Problems bleibt bemerkenswert.

Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in Microsofts Entra ID hat die IT-Welt in Alarmbereitschaft versetzt. Der Sicherheitsforscher Dirk-Jan Mollema fand heraus, dass er mit einem speziellen Actor-Token nahezu jeden Entra-ID-Tenant weltweit kompromittieren konnte. Diese Entdeckung, die Mollema als die bedeutendste seiner Karriere bezeichnet, zeigt die Verwundbarkeit von cloudbasierten Identitäts- und Zugriffsverwaltungssystemen auf.
Die Schwachstelle, die als CVE-2025-55241 registriert ist und einen CVSS-Wert von 9,0 aufweist, wurde von Microsoft als kritisch eingestuft. Der Angriff basierte auf der Ausnutzung eines nicht dokumentierten Actor-Tokens, das Microsoft für die Service-to-Service-Kommunikation in seinem Backend verwendet. In Kombination mit einem Bug in der Graph-API für Azure AD konnte Mollema auf beliebige Tenants zugreifen und sich als beliebiger Benutzer authentifizieren.
Besonders besorgniserregend ist, dass der Zugriff über das Actor-Token nicht protokolliert wird. Selbst wenn dies der Fall wäre, würden die Logeinträge in Mollemas eigenem Tenant statt in dem des Opfers erzeugt werden, was bedeutet, dass es keine Aufzeichnungen über die Existenz dieser Token gibt. Auch auf Ebene der Graph-API gibt es keine Protokollierung, sodass der lesende Datenzugriff keinerlei Spuren hinterlässt.
Microsoft hat schnell auf die Entdeckung reagiert und die Sicherheitslücke innerhalb weniger Tage nach der Meldung durch Mollema behoben. Am 14. Juli 2025 wurde die Schwachstelle gemeldet, und bereits drei Tage später stellte Microsoft einen ersten Fix bereit. Weitere Sicherheitskorrekturen folgten am 6. August. Diese schnelle Reaktion zeigt, wie ernst Microsoft die Sicherheit seiner Plattformen nimmt.
Die Entdeckung dieser Sicherheitslücke wirft jedoch Fragen zur Sicherheit von cloudbasierten Identitätsmanagementsystemen auf. Unternehmen müssen sich der Risiken bewusst sein und sicherstellen, dass ihre Systeme regelmäßig auf Schwachstellen überprüft werden. Die Tatsache, dass ein einzelner Forscher in der Lage war, eine so gravierende Sicherheitslücke zu entdecken, zeigt, wie wichtig es ist, dass Unternehmen proaktiv in die Sicherheit ihrer Systeme investieren.


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